Glücklicher FCB-Sieg beim Tabellenletzten Braunschweig

Braunschweig (dpa) - Der deutsche Meister Bayern München hat den Charaktertest vor dem Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid bestanden.

Foto: dpa

Beim Bundesliga-Letzten Eintracht Braunschweig quälte sich der Titelverteidiger zu einem 2:0 (0:0), feierte sich nach dem glücklichen Erfolg aber für den Sieg der Moral. „Heute haben wir gespielt wie eine kleine Mannschaft. Wir haben gekämpft“, befand Bayern-Coach Pep Guardiola nach zuletzt zwei Niederlagen in der Liga.

Vier Tage vor dem Hinspiel bei Real Madrid bescherten Claudio Pizarro (75. Minute) und der eingewechselte Mario Mandzukic (87.) den ersatzgeschwächten Bayern eine erfolgreiche Generalprobe für Madrid. „Es war wichtig, dass wir mit einem guten Erfolg wieder nach München zurückfahren“, meinte Kapitän Philipp Lahm.

Dabei war der ebenfalls dezimierte Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga dem Erfolg wesentlich näher als die Bayern. „Ich hätte meiner Mannschaft zumindest diesen einen Punkt sehr gegönnt, denn sie haben großes Herz gezeigt“, sagte Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht. Mit viel Leidenschaft stemmt sich sein Team gegen den drohenden direkten Wiederabstieg, wurde am Ende aber nicht belohnt. Drei Spieltage vor dem Saisonende bleiben die Braunschweiger mit 25 Punkten Tabellenletzter. „Wir glauben bis zum Schluss an den Klassenverbleib“, betonte Eintracht-Verteidiger Deniz Dogan.

Braunschweig fehlten neben den Stammkräften Ermin Bicakcic (gesperrt), Domi Kumbela und Benjamin Kessel (beide verletzt) auch noch auf Karim Bellarabi und Marcel Correia. Trainer Lieberknecht warf beide aus dem Kader, weil sie „einen wichtigen Termin“ verschlafen hatten. „Und das dulde ich nicht“, erläuterte Lieberknecht vor dem Spiel bei Sky.

Trotz der gravierenden Ausfälle waren die Gastgeber lange Zeit mindestens ebenbürtig. Nach einer Schrecksekunde in der zwölften Minute, als Ken Reichel den Ball vor dem frei stehenden Arjen Robben weggrätschte, hatte Jan Hochscheidt zweimal die Chance zur Führung. Nach 18 Minuten köpfte Hochscheidt den Ball nach feiner Flanke von Omar Elabdellaoui neben das Tor. Fünf Minuten später schoss der Offensivmann Bayerns Ersatzkeeper Lukas Raeder den Ball in die Arme.

Raeder stand erneut für die verletzten Manuel Neuer und Tom Starke im Bayern-Tor. Dem Meister fehlten zudem weitere Stammkräfte wie David Alaba, Toni Kroos, Rafinha, Thiago und Xherdan Shaqiri. So stand etwa auch Pierre-Emile Höjbjerg in der Startelf, der nach 26 Minuten den Ball bei der bis dahin größten Chance der Bayern über das Eintracht-Tor jagte.

Überzeugend war es nicht, was der dezimierte Meister in der ersten Hälfte beim Schlusslicht zustande brachte. „Wir haben da kaum mal drei, vier, fünf Pässe zustande gebracht“, kritisierte Guardiola. Mit viel Leidenschaft machte Braunschweig es den Gästen schwer und brachte sie oft aus dem Konzept.

Auch in der zweiten Halbzeit kam kaum Struktur ins Spiel der Bayern. Auf beiden Seiten waren Chancen Mangelware. Die 23 325 Zuschauer sahen nun eine zerfahrene Partie, in der sich die Bayern dem spielerischen Niveau des Aufsteigers anpassten. Erst Mario Götzes Pass auf Pizarro Schuss ermöglichte die glückliche Führung. In den Schlussminuten machte der eingewechselte Mandzukic alles klar.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 33,3 - 66,7

Torschüsse: 7 - 12

gew. Zweikämpfe in %: 44,6 - 55,4

Fouls: 19 - 16

Ecken: 2 - 3

Quelle: optasports.com