Fußball-Bundesliga Hannover bleibt auch im Niedersachsen-Duell ungeschlagen

Wolfsburg (dpa) - Die Gäste aus Hannover waren nach dem Punktgewinn im Niedersachsen-Duell der Fußball-Bundesliga vergnügt. „Wegen mir könnte die Saison jetzt zu Ende sein“, sagte der grinsende 96-Manager Horst Heldt nach dem 1:1 (0:0) beim VfL Wolfsburg.

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Und Clubchef Martin Kind lobte nach dem Remis des weiter ungeschlagenen Aufsteigers: „Wenn man insgesamt sieben Punkte in drei Spielen hat, kann man mehr als zufrieden sein.“

Hannover holte am Samstag vor 27 321 Zuschauern in der Volkswagen Arena den Rückstand nach dem VfL-Tor durch Daniel Didavi (52. Minute) auf und kam durch Martin Harnik (75.) zu einem weiteren Zähler. Coach André Breitenreiter ist dadurch mit Hannover in Pflichtspielen weiter ungeschlagen, seit er den Club im Frühjahr übernommen hat - und durfte im Gegensatz zu VfL-Trainer Andries Jonker überwiegend gute Laune haben. Angesichts der verlorenen Führung sei es „eigentlich enttäuschend“, sagte der Wolfsburger Coach.

„Das Spiel war ein bisschen schleppend“, fasste Heldt das ausgeglichene Geschehen zusammen. Hannover hatte dominant begonnen, die Gastgeber mussten deshalb auf Kontergelegenheiten warten. Wolfsburgs ersatzgeschwächte Abwehrreihe konnte nach anfänglichen Unsicherheiten für Stabilität sorgen.

Wolfsburgs Neuzugang Divock Origi spielte von Beginn im Sturm neben Mario Gomez und entlastete den später verletzten Nationalspieler. Origi war kurz vor dem Ende der Transferfrist vom englischen Topclub FC Liverpool auf Leihbasis geholt worden und deutete einige Male sein Talent an. „Origi war präsent“, kommentierte Jonker.

In der an Höhepunkten armen ersten Hälfte besaß Gomez die größte Chance: Bei einem Konter tauchte er frei vor 96-Keeper Philipp Tschauner auf, traf aber den Ball nicht richtig. Dabei verletzte sich der 32-Jährige und musste für Landry Dimata ausgewechselt werden (39.). „Das tut auf jeden Fall richtig weh“, sagte Jonker und berichtete: „Er geht auf Stützen.“

Ohne Gomez gelang Wolfsburg jedoch das 1:0. Nach dem Seitenwechsel traf Didavi per direktem Freistoß, der von Hannovers Verteidiger Felipe abgefälscht wurde. Der Brasilianer stand in der Mauer und drehte sich vom Ball weg. „Das darf nicht passieren“, tadelte Breitenreiter.

Hannover konnte sich von dem ersten Gegentreffer der Saison zunächst nicht erholen. Didavi (61.) und Origi (62.) vergaben große Chancen, um zu erhöhen. Harniks Tor fiel dann überraschend eine Viertelstunde vor dem Abpfiff. Der Offensivspieler kam im Getümmel mit der Hacke an den Ball. Von dort trudelte er durch die Beine von Abwehrmann Robin Knoche und VfL-Torwart Koen Casteels ins Tor. Heldt lobte: „Doppelter Beinschuss mit der Hacke - das macht nicht jeder.“