Gerechtes Remis Hertha und Augsburg wieder 0:0

Augsburg (dpa) - Unzufrieden waren die beiden Trainer nach dem nächsten 0:0 zwischen dem FC Augsburg und Hertha BSC nicht. „Es war nicht mehr drin, der Punkt ist verdient“, sagte Berlins Coach Pal Dardai.

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Das heimstarke Team aus der Hauptstadt bleibt zwar weiter in der Spitzengruppe, wartet aber seit fünf Spielen auf den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison der Fußball-Bundesliga. Die ersatzgeschwächten Schwaben blieben im dritten Heimspiel nacheinander ohne Dreier. „Ich glaube, dass wir uns diesen Punkt erfightet und erkämpft haben und damit auch verdient hatten. Der Punkt hilft uns bedeutend weiter beim Erreichen unserer Ziele“, sagte FCA-Trainer Dirk Schuster.

Vor 27 007 Zuschauern überzeugten beide Mannschaften mit kompaktem Spiel nach hinten und taktischer Disziplin. Trotz des Ausfalls zahlreicher Leistungsträger beschränkte sich der FCA nicht nur aufs Verteidigen, wenngleich die Berliner etwas mehr Ballbesitz aufwiesen. Nach vorne ließen sich die Kontrahenten reichlich Reserven. Das Risiko war dosiert, mehr Tempo hätte den Angriffsbemühungen gut getan. Das Torlos-Remis kam aber nicht überraschend: In den vorangegangenen sechs Bundesliga-Spielen zwischen beiden Teams fielen nur drei Tore - und diesmal gab es das vierte 0:0 in den letzten sieben Spielen.

Die erste gute Berliner Offensivszene verbuchte ein Rückkehrer. Alexander Esswein, der von 2014 bis 2016 für Augsburg spielte, scheiterte aber aus halbrechter Position an Marwin Hitz. Der Schweizer Torhüter berichtete nach dem Spiel, dass ihm in Folge dieser Szene zwei Finger eingeschlafen waren. „Ich kann es mir auch nicht erklären“, sagte Hitz. Ein bisschen „komisch“ sei das Gefühl gewesen, „aber ich hatte keine Schmerzen“. Eine Verletzung befürchtete er nicht, der Physio habe das im Spiel bei einer Behandlungspause wieder hinbekommen.

Die beste Möglichkeit des Schuster-Teams aber hatte ein Innenverteidiger. Martin Hinteregger leitete den Vorstoß ein und wurde nach einem schönen Augsburger Angriff und einer Flanke von Philipp Max im letzten Moment von Hertha-Keeper Rune Jarstein gestoppt.

Der gute Hinteregger, der später mit einem Nasenbeinbruch verletzt raus musste, hatte bei einem Kopfball (58.) auch die erste gute Möglichkeit nach dem Seitenwechsel. Herthas Trainer Dardai versuchte dann mit einem Doppelwechsel (62.), Julian Schieber und Genki Haraguchi für Esswein und Salomon Kalou, offensive Impulse zu setzen. Schieber leitete gleich eine gefährliche Aktion ein, aber Valentin Stocker scheiterte mit seinem Schuss an Hitz (68.). Zehn Minuten später fand der Schweizer per Kopf in Landsmann Hitz wieder seinen Meister. „Manchmal muss man sich das Glück erarbeiten, heute habe ich vielleicht zu wenig dafür gemacht“, sagte Stocker.

Hitz wäre in der 82. Minute aber machtlos gewesen, als Niklas Stark nur Zentimeter nach einer Freistoß-Hereingabe fehlten. Auf der Gegenseite (83.) war der Kopfball von Ji nicht platziert genug. „Der Punkt geht am Ende in Ordnung“, meinte Rückkehrer Esswein.