Hertha und Rehhagel hoffen weiter - Schalke Dritter

Gelsenkirchen (dpa) - Trotz einer desolaten Vorstellung beim FC Schalke 04 kann Hertha BSC mit Trainer Otto Rehhagel nach dem 0:4 (0:1) weiter auf den Verbleib in der Fußball-Bundesliga hoffen.

Zwar gingen die Berliner am vorletzten Spieltag der Saison unter, können dank der gleichzeitigen 1:4-Niederlage des Tabellen-16. 1. FC Köln (30 Punkte) beim SC Freiburg aber noch den Relegationsplatz erreichen. „Der Fußball-Gott hat gesagt: Komm, ich geb' euch noch eine Chance“, befand der 73 Jahre alte Hertha-Coach fast ungläubig.

Um den sechsten Abstieg der „alten Dame“ nach 1965, 1980, 1983, 1991 und 2010 vielleicht in der Relegation noch abzuwenden, wäre ein Heimsieg der Hertha (28 Punkte) am kommenden Samstag gegen 1899 Hoffenheim die Voraussetzung. Köln darf gleichzeitig gegen Bayern München nicht gewinnen. „Wir müssen jetzt den Teufelskreis durchbrechen und mit Kampf und Einsatz mal ein Heimspiel gewinnen“, betonte Rehhagel mit Blick auf das Saisonfinale im Olympiastadion.

Der Revierclub sicherte sich im letzten Heimspiel mit Stürmerlegende Raúl, der in der 84. Minute das umjubelte 3:0 markierte, vorzeitig den dritten Tabellenplatz und den direkten Einzug in die Champions League. Die übrigen Treffer steuerten Klaas-Jan Huntelaar (32./88.) mit seinen Saisontoren 26 und 27 sowie Lewis Holtby (73.) bei. Vor der emotionalen Verabschiedung von Raúl nach der Partie hatte Manager Horst Heldt dann noch eine gute Nachricht für die Schalker Fans: Offensivspieler Jefferson Farfán verlängerte seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bis 2016.

In seinem elften Spiel als Hertha-Coach wirbelte Rehhagel seine Elf wieder einmal kräftig durcheinander, an der siebten Niederlage unter seiner Regie änderte dies nichts. Schalkes Coach Huub Stevens war froh, dass der angeschlagene Lars Unnerstall rechtzeitig fit wurde. Denn bereits in der 4. Minute wurde der Schalke-Torhüter von Ronny per Distanzschuss geprüft. Das war es dann aber auch mit den zum Teil stümperhaften Berliner Offensivbemühungen.

Weil sich auch Schalke schwertat und viele Fehlpässe produzierte, plätscherte die Partie vor 61 673 Fans bei fast sommerlichen Temperaturen zunächst eine gute halbe Stunde vor sich hin. Eine echte Tormöglichkeit konnte sich kein Team erspielen. Dann schlug Huntelaar zu: Zunächst scheiterte der Niederländer zwar mit einem Kopfball (31.) am gut reagierenden Thomas Kraft, nur wenige Sekunden später aber unterstrich er eiskalt seine Torjäger-Qualitäten. Nach einem feinen Pass von Joel Matip ließ der „Hunter“ dem Hertha-Schlussmann keine Chance.

Nach dem Wechsel erhöhte Schalke den Druck und hätte durch Jurado (47.) und Huntelaar (50.), der nach einem Querpass von Lewis Holtby das leere Tor verfehlte, die Partie frühzeitig entscheiden müssen. Ein wirkliches Aufbäumen der Berliner bei ihrem sechsten Spiel auf Schalke hintereinander ohne eigenes Tor war auch danach nicht zu erkennen. Holtby, Raúl und erneut Hunterlaar machten in der Schlussphase alles klar. „Schalke war uns in allen Belangen überlegen“, bekannte Rehhagel. „Man hat gesehen, warum sie in der Champions League spielen und wir gegen den Abstieg.“

Spieldaten:

FC Schalke 04 - Hertha BSC 4:0 (1:0)

Ballbesitz in %: 66,4 - 33,6

Torschüsse: 4 - 2

gew. Zweikämpfe in %: 44,7 - 55,3

Fouls: 4 - 2

Ecken: 1 - 2

Quelle: optasports.com