Hoffenheim nach 2:2 in Wolfsburg unzufrieden
Wolfsburg (dpa) - 1899 Hoffenheim hat im Kampf gegen den Abstieg einen Befreiungsschlag verpasst, deshalb hielt sich die Freude über den Punktgewinn in Wolfsburg in Grenzen. „Wir hätten den Sack zumachen müssen“, klagte Torschütze Andreas Beck nach dem 2:2 (1:1) beim VfL.
„Wir sind enttäuscht, bis kurz vor Schluss hatten wir drei Punkte.“ Dass es doch nur zu einem Zähler reichte, lag an Naldo: Der Wolfsburger Innenverteidiger köpfte in der 86. Minute den Ausgleich für den VfL. Die TSG 1899 Hoffenheim darf dennoch weiter auf den Klassenverbleib hoffen. Schließlich präsentierte sich das Team kampfstark und blieb auch im zweiten Spiel unter dem neuen Trainer Markus Gisdol ungeschlagen.
„Die Mannschaft hat über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht. Es war nur der Makel, dass wir zu hektisch waren“, kommentierte Gisdol. Er betonte aber auch: „Ich schaue nicht auf die Tabelle.“ Die Tore für sein Team hatten vor 24 221 Zuschauern Sejad Salihovic (35./Foulelfmeter) und Beck (63.) geschossen.
Die Wolfsburger, für die neben Naldo per Kopf auch der junge Maximilian Arnold (23.) traf, enttäuschten erneut und blieben im sechsten Heimspiel hintereinander ohne Sieg. „Die Unzufriedenheit überwiegt“, sagte Trainer Dieter Hecking.
Beide Mannschaften bemühten sich und hatten ihre Stärken beim Einsatzwillen, was vor allem bei den in dieser Saison oft weniger engagierten Gästen auffiel. Sie kämpften sich in das Spiel und ließen sich auch durch den frühen Rückstand nicht entmutigen. Spielerisch gab es allerdings sowohl bei den Wolfsburgern als auch bei den Hoffenheimern viele Defizite zu beobachten.
Neben den Toren bot die Partie in Wolfsburg wenig Höhepunkte. Technisch sehenswert war neben Becks Fernschuss vor allem das erste Bundesligator von Arnold. Der erst 18 Jahre alte Spieler traf in seinem dritten Erstligaspiel mit dem linken Fuß, nachdem er einen verunglückten Schuss von Rodriguez verarbeitet hatte.
Proteste der Wolfsburger gab es vor dem Hoffenheimer Ausgleich. Der Referee pfiff Elfmeter, nachdem Sven Schipplock im Zweikampf mit Ricardo Rodriguez zu Boden ging - Salihovic verwandelte sicher. „Den kann man geben, muss man aber nicht“, kommentierte Schipplock später. Hecking kommentierte hingegen: „Klarer Elfmeter.“ Die zwischenzeitliche Führung besorgte Beck mit einem tollen Linksschuss aus rund 20 Metern.
Die Hoffenheimer Abwehr stand lange Zeit sicher und sah nur beim späten Ausgleich schlecht aus. Viele Offensiv-Aktionen des VfL endeten schon vor dem Strafraum, ehe Naldo nach einer Ecke zeigte, wie es geht. Koen Casteels im Tor der Gäste hatte wenig Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Der Belgier stand für den verletzten Heurelho Gomes (Mittelhandbruch) zwischen den Pfosten, lieferte eine sichere Darbietung und war bei den Toren chancenlos.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 57,5 - 42,5
Torschüsse: 13 - 10
gew. Zweikämpfe in %: 48,9 - 51,1
Fouls: 24 - 24
Ecken: 2 - 4
Quelle: optasports.com