Durchrotierte Bayern fertigen „Club“ mit 4:0 ab
München (dpa) - Die Bayern siegen, egal wer spielt. Zwischen Champions League und DFB-Pokal-Halbfinale reicht auch eine bessere Reservistentruppe zum meisterlichen Schaulaufen beim 4:0 (3:0) im Bundesliga-Derby gegen einen erschreckend wehrlosen 1. FC Nürnberg.
„Ich finde es toll, wie die Mannschaft weiter auftritt, dass sie nicht nachlässt. Ich kann nur sagen: Großer Respekt“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge beeindruckt. Jérôme Boateng (5. Minute), Mario Gomez (17.), Rafinha (24.) und Xherdan Shaqiri (56.) sorgten vor 71 000 Zuschauern für den munteren Torreigen.
Mit dem 25. Sieg stellten die Bayern schon am 29. Spieltag den von ihnen selbst (1972/73) und von Borussia Dortmund (2011/12) gehaltenen Rekord für die meisten Erfolge in einer Bundesligasaison ein. „Wir wollen in der Liga weiter so marschieren“, kündigte Trainer Jupp Heynckes an.
Er hatte seine Elf im Vergleich zum Champions-League-Spiel in Turin (2:0) gleich auf neun Positionen verändert. Die Nationalspieler Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller standen nicht einmal im Kader. Zudem wurden weitere Stammkräfte wie Manuel Neuer, Mario Mandzukic oder Dante für das Pokal-Halbfinale gegen den VfL Wolfsburg geschont.
Im Tor durfte zum zweiten Mal in dieser Saison Tom Starke ran, der in seiner besten Szene einen Foulelfmeter von Timmy Simons mit dem Kopf abwehren konnte (47.). „Ich habe mich für die Ecke entschieden - und er hat zum Glück dahin geschossen“, kommentierte Starke.
Im Mittelfeld gab beim Rekordmeister der 19-jährige Emre Can sein Bundesligadebüt. In der 71. Minute wechselte Heynckes auch noch den Dänen Pierre Emil Hojbjerg ein, der nun mit 17 Jahren und 251 Tagen der jüngste Bundesligaspieler des FC Bayern überhaupt ist. „Das ist der Hammer, ein Traum“, erklärte das große Talent.
Die von Franck Ribéry als Kapitän angeführte Bayern-Elf hatte leichtes Spiel und seinen Spaß gegen ein „Club“-Team, das sich bei der ersten Niederlage nach zuvor neun ungeschlagenen Partien von der ersten Minute an ergab. „Wir sind mit dem 4:0 noch gut weggekommen“, gestand Trainer Michael Wiesinger.
Allein Raphael Schäfer verhinderte Schlimmeres. Der Torwart reagierte prächtig gegen Anatoli Timoschtschuk (2.), van Buyten (2.), Ribéry (5.) und Claudio Pizarro (12.). Nach dem Volley-Tor von Boateng, der danach auch unbedrängt das achte Saisontor von Gomez vorbereitete, sowie dem Treffer aus spitzem Winkel von Rafinha nach Vorarbeit von Pizarro hatte Schäfer früh genug - wutentbrannt feuerte der Schlussmann nach dem 0:3 seine Trinkflasche gegen eine Werbebande.
„Wir können froh sein, dass wir nur 4:0 verloren haben“, sagte Schäfer. Beim Flachschuss des emsigen Shaqiri sah auch er nicht gut aus, Abwehrspieler Timm Klose schied zudem mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aus (55.). „In der zweiten Halbzeit war es ein etwas anderes Spiel“, meinte Schäfer, „das lag aber nicht in erster Linie an uns, sondern am FC Bayern, der zwei, drei Gänge rausgenommen hat.“
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 60,3 - 39,7
Torschüsse: 21 - 9
gew. Zweikämpfe in %: 47,9 - 52,1
Fouls: 11 - 14
Ecken: 12 - 4
Quelle: optasports.com