HSV rückt nach 1:0 in Stuttgart auf Platz sechs vor
Stuttgart (dpa) - Der Hamburger SV hat sich dank eines spektakulären Volley-Hammers von Artjoms Rudnevs wieder auf einen Europa-League-Platz vorgekämpft. Durch das 1:0 (0:0) beim weiterhin schwächelnden VfB Stuttgart verbesserten sich die Norddeutschen auf Rang sechs der Fußball-Bundesliga.
Der Lette Rudnevs sorgte mit seiner sehenswerten Direktabnahme in der 49. Minute für den ersten HSV-Sieg in Stuttgart seit drei Jahren. Die Schwaben bleiben mit nur vier Punkten die schwächste Rückrunden-Mannschaft. „Klar, dass es jetzt wieder ungemütlich wird, dafür sind wir selber verantwortlich. Wir sind momentan nicht effektiv genug“, sagte VfB-Mittelfeldspieler Christian Gentner angesichts der deutlichen Missfallenskundgebungen unter den 47 100 Zuschauern. „Es kann momentan nur darum gehen, den Abstand nach hinten nicht schrumpfen zu lassen, nach vorne müssen wir uns keine Gedanken machen.“
Den Hanseaten genügte im 50. Spiel von Thorsten Fink als HSV-Trainer eine durchschnittliche Leistung zum Sieg, durch den Platz vier und die Qualifikationsspiele zur Champions League nur noch einen Punkt entfernt sind. „Wir hoffen, es geht so weiter, dann schaffen wir das“, sagte Rafael van der Vaart und Marcell Jansen attestierte seinem Team nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Greuther Fürth „Charakter“.
Der VfB ist als Tabellen-14. vom internationalen Geschäft weit weg. Immerhin beträgt der Abstand zum Bundesliga-Relegationsplatz noch beruhigende acht Punkte. Bei den Gastgebern kehrte der zuletzt gesperrte Torjäger Vedad Ibisevic ins Team zurück, insgesamt gab es im Vergleich zum 0:2 in der Europa League gegen Lazio vier Änderungen in der VfB-Startelf.
Rudnevs vergab als einzige Hamburger Spitze frei stehend die erste hochkarätige Chance in der 13. Minute fast schon kläglich, nachdem sein Team in der Anfangsphase das Spiel an sich gezogen hatte. Wenig später setzte Raphael Holzhauser einen leicht abgefälschten Freistoß aus zentraler Position ans rechte Lattenkreuz, Hamburgs Schlussmann René Adler hatte den Ball noch entscheidend ans Aluminium gelenkt.
Die Gäste kontrollierten weitgehend das Geschehen, der große Zug nach vorn fehlte aber noch. Der VfB-Offensive fehlte trotz Ibisevic die Schlagkraft. Nach diesen zwei Chancen verflachte die Partie wieder, nach vorne ging - bis auf Martin Harniks Konterchance rechts neben das HSV-Tor - bei beiden Teams in den ersten 45 Minuten fast nichts.
Mit der Hereingabe von Shinji Okazaki für Holzhauser wollte Labbadia für frischen Wind sorgen - Kapitän Serdar Tasci köpfte kurz nach Wiederanpfiff in die Arme von Adler. Doch auch der HSV kam mit mehr Elan aus der Kabine. Rudnevs schoss eine Flanke von Dennis Diekmeier per sehenswerter Direktabnahme unter die Latte ins Tor, VfB-Schlussmann Sven Ulreich war chancenlos. Wenig später hätte Per Skjelbred schon für die Vorentscheidung sorgen können.
Die Norddeutschen waren vor allem im Mittelfeld stärker. Zwar hatte Ibisevic (69.) noch eine Chance, ansonsten war aber von dem bosnischen Torjäger nichts zu sehen. Beim VfB fehlten erneut Überraschungen, Durchschlagskraft, flüssige Kombinationen. Die Mannschaft wirkte müde und uninspiriert. Ibisevic und Georg Niedermeier behinderten sich bei der letzten VfB-Chance in der Nachspielzeit gegenseitig.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 45,4 - 54,6
Torschüsse: 13 - 12
gew. Zweikämpfe in %: 53,2 - 46,8
Fouls: 15 - 23
Ecken: 8 - 5
Quelle: optasports.com