1:2 gegen TSG Hoffenheim Kauczinski reagiert auf Niederlagenserie - „Weg verändern“

Ingolstadt (dpa) - Markus Kauczinski war sichtlich angefressen. Nach der fünften Niederlage in Serie stellte der Trainer des FC Ingolstadt die bisherigen Abläufe in Frage und hat eine umfassende Korrektur seines Kurses beim Fußball-Bundesligisten angekündigt.

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„Das, was war, funktioniert nicht mehr. Das ist die Erkenntnis. Wir müssen etwas Neues finden“, erklärte der zerknirscht wirkende Coach nach dem 1:2 (0:2) gegen die TSG Hoffenheim.

Kauczinski kündigte an, vom offensiven Stil aus den vergangenen Spielen abrücken zu wollen. „Ich bin bereit, diesen Weg zu verändern“, sagte der 46-Jährige. Bereits zwölf Gegentreffer haben die Oberbayern in der laufenden Spielzeit kassiert. „Wir sind nicht in der Lage, immer drei Tore zu erzielen und so zu gewinnen. Man muss erstmal in die Lage kommen, kein Tor zu kassieren“, forderte Kauczinski, der sein Team in den kommenden Wochen deutlich defensiver auf dem Feld agieren lassen dürfte. Auch personell werde er dafür einige Veränderungen vornehmen, wie der im Sommer gekommene Trainer ankündigte.

Nach gerade einmal einem Punkt aus sechs Partien stecken die Ingolstädter im Tabellenkeller fest. Das liege auch daran, dass die Konkurrenten in der Fußball-Bundesliga sich auf das Spielsystem des FCI eingestellt hätten, betonte Kauczinski: „Es ist kein Sonderrecht mehr des FC Ingolstadt, aggressiv zu sein.“ Im Gegensatz zu Vorgänger Ralph Hasenhüttl, der im Vorjahr nahezu durchgehend im 4-3-3-System spielen ließ, hatte Kauczinski sein System bereits mehrere Male gewechselt. Der Ehrentreffer durch einen Handelfmeter von Lukas Hinterseer (90.) kam für Kauczinski und die in der Krise steckenden Ingolstädter zu spät.

Vor 13 844 Zuschauern hatten zuvor Sandro Wagner (11. Minute) und Kerem Demirbay (35. Minute) für die Kraichgauer die Tore erzielt. Die TSG ist neben Meister FC Bayern, dem 1. FC Köln und Aufsteiger RB Leipzig als eines von vier Teams in der Liga ungeschlagen. „Wir freuen uns, dass wir noch kein Spiel verloren haben“, erklärte TSG-Coach Julian Nagelsmann. Die Tabelle sei für ihn allerdings nur „eine Momentaufnahme“.

Die Ingolstädter begannen forsch, konnten sich für den Aufwand aber mal wieder nicht belohnen. „Man hat sofort gesehen, dass wir etwas vorhatten“, sagte Kapitän Marvin Matip. Die Tore erzielte aber einmal mehr der Gegner. Zunächst traf Wagner nach einem präzise gespielten Konter, später sorgte ein satter Schuss von Demirbay aus knapp 20 Metern für die Vorentscheidung noch vor der Halbzeit. „Das erste Gegentor war ein echter Tiefschlag. Danach haben wir unsere Zeit gebraucht“, erklärte Matip.

Nach dem Wechsel wurden die Ingolstädter offensiver, doch das führte auch zu zahlreichen weiteren Kontergelegenheiten für die Gäste. Allein Andrej Kramaric hätte mit seinen Chancen einen viel höheren Sieg herausschießen können. „Das ist kein gutes Gefühl. Aber heute haben wir nichts anderes verdient“, befand FCI-Schlussmann Ørjan Nyland. Auch Abwehrchef Matip meinte nach einer durchwachsenen und harmlosen Leistung: „Wir müssen uns hinterfragen und das aufarbeiten. Es ist eine sehr schwierige Situation.“