Köln schöpft Mut - Werder nach 0:3 tiefer in Krise
Köln (dpa) - Der 1. FC Köln hat mit einem 3:0 (2:0)-Erfolg gegen Angstgegner Werder Bremen neuen Mut im Bundesliga-Abstiegskampf geschöpft und die Hanseaten tiefer in die Krise geschossen.
Vor 45 100 Zuschauern erzielten der überragende Fußball- Nationalstürmer Lukas Podolski (7. und 84. Minute) und Adam Matuschyk (33.) die Treffer. Für die Kölner war es in den vergangenen 13 Jahren erst der zweite Sieg gegen Bremen. Die streckenweise desolaten Hanseaten konnten nur eine der letzten zehn Auswärtspartien gewinnen und sind seit 465 Minuten auf fremdem Platz ohne Treffer.
Bei seiner Auswechslung zwei Minuten vor Schluss wurde Podolski von den Kölner Fans lautstark mit Sprechchören gefeiert. „Er ist genau das, was wir im Moment brauchen - ein Führungsspieler“, lobte FC-Trainer Frank Schaefer den Matchwinner. Dagegen waren die Werder- Verantwortlichen mächtig sauer. „Das war überhaupt nichts“, schimpfte Manager Klaus Allofs. „Wir spielen im Moment ganz schlechten Fußball, einige sind weit von ihrer Form entfernt.“
Die vom Abstieg bedrohten Gastgeber legten sich von Beginn an ins Zeug und hatten durch den Treffer von Podolski einen Auftakt nach Maß. Der Kapitän und unermüdliche Antreiber seiner Mannschaft schoss nach einem Rückpass von Fabrice Ehret flach ins linke Eck an Werder- Torwart Tim Wiese vorbei zum 1:0 ein. Wenige Sekunden später hatte Neuzugang Andrezinho unbedrängt die Chance zum 1:0, doch sein Schuss aus 18 Metern ging weit über das Tor.
Danach verflachte die Partie, in der die Bremer zeitweise wie ideenlose Statisten wirkten. Die Gäste mussten ohne Naldo, Wesley, Daniel Jensen und Tim Borowski sowie den gesperrten Sebastian Prödl antreten - und agierten passiv und lethargisch. Kein Wunder deshalb, dass bis zum Halbzeitpfiff nicht eine Chancen herausgearbeitet werden konnte. Daran änderte auch die Einwechslung von Marko Marin (39.) für Felix Kroos nichts.
Dafür meldeten sich die Kölner, die zuletzt beim 1. FC Kaiserslautern ein 1:1 erreichten, noch einmal vor der Pause zu Wort: In der 33. Minute erhielt Matuschyk den Ball an der Strafraumgrenze, trickste mit einer Körpertäuschung die neben ihm stehenden Werder-Profis Torsten Frings und Silvestre aus und hämmerte den Ball zum 2:0 ins Netz.
Die Kölner, bei denen sich die Personalsituation nach den Schweinegrippe-Erkrankungen etwas entspannt hatte, wollten sich in der zweiten Halbzeit nicht auf dem Zwei-Tore-Polster ausruhen und machten Dampf. In der 50. Minute konnte Bremens Keeper Wiese die Vorentscheidung mit zwei Glanztaten verhindern: Erst warf er sich Podolski vor die Füße, dann parierte er einen präzisen Schuss von Slawomir Peszko mit den Fingerspitzen. Zehn Minuten später musste sich sein Torwart-Kollege Michael Rensing bei einem Schuss von Marin erstmals strecken. Der starke Podolski setzte schließlich nach feinem Zuspiel von Peszko mit dem rechten Fuß den umjubelten Schlusspunkt.