Remis im Grippe-Gipfel: Lautern schafft 1:1

Kaiserslautern (dpa) - Der 1. FC Kaiserslautern hat im Grippe-Gipfel auf dem Betzenberg noch einen Punkt gerettet und den nächsten Schritt Richtung Klassenverbleib gemacht. Trotz über 50 Minuten Unterzahl schafften die „Roten Teufel“ gegen den 1. FC Köln ein 1:1 (0:1)-Unentschieden.

Jan Moravek (51. Minute) erzielte vor 42 295 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion den Ausgleich für die Pfälzer, die mit 22 Punkten auf den zehnten Platz der Fußball-Bundesliga kletterten.

Die von einer Krankheitswelle geplagten Kölner konnten aus dem Platzverweis für Lauterns Srdjan Lakic (39.) kein Kapital schlagen und warten weiter auf den ersten Sieg gegen den Aufsteiger seit 1989. Das Tor von Lukas Podolski (29.) nach kurioser Pfosten-Vorlage des Lauterers Rodnei reichte gegen den Angstgegner nicht zum ersehnten Erfolg. Mit 16 Zählern stehen die „Geißböcke“ nach dem Rückrundenbeginn auf dem Relegationsplatz 16.

„Das war Glück“, sagte Podolski über sein Tor. Aber: „Wenn man in Überzahl spielt, muss man mehr Druck machen, wir hätten drei Punkte mitnehmen müssen, nicht einen“, monierte „Poldi“. Die Lauterer waren auch nicht recht zufrieden. „Wir haben zwei Punkte verloren“, sagte Chadli Amri. Der durch eine Erkältung geschwächte Trainer Marco Kurz lobte aber sein Team: „Die Mannschaft hat Großes geleistet und guten Fußball gespielt. Der Punkt ist hoch verdient.“

Bei den Kölnern fehlte das Grippe-Quartett Mohamed, Brecko, Jajalo und McKenna. Dafür feierte Michael Rensing nach einem für ihn frustrierenden Jahr sein Bundesliga-Comeback. Besonderen Spaß machte die Partie dem Ex-Münchner sicher nicht. Bis zur 51. Minute wurde er nicht ernsthaft geprüft, dann war er beim Schuss von Moravek von der Strafraumgrenze machtlos. Erst kurz vor Schluss konnte er sich mit einer Glanztat gegen Thanos Petsos (87.) auszeichnen und rettete dem FC den Punkt. „Ich war angespannt, aber es war schön, wieder in der Bundesliga zu spielen. Es war ein ordentliches Spiel“, sagte Rensing.

Kölns neuer alter Kapitän Podolski hatte seinen großen Moment nach 29 Minuten. Einen Freistoß knallte „Prinz Peng“ an das Lattenkreuz. Nur Sekunden später kam der Nationalspieler durch kuriose Mithilfe von Rodnei zu seinem fünften Saisontor. Der Lauterer passte ohne Not zurück Richtung eigenes Tor, der Pfosten verhinderte ein Eigentor. Podolski schob den Abpraller am verdutzten Schlussmann Tobias Sippel zur schmeichelhaften Führung ins Netz.

Der nächste Nackenschlag für die Roten Teufel kam kurz darauf. Torjäger Lakic forderte nach einem Schubser von Andrézinho vehement einen Strafstoß. Christian Eichner beschimpfte den Angreifer. Lakic reagierte mit einem Wischer Richtung des Gesichts des Kölners. Schiedsrichter Guido Winkmann sah eine Tätlichkeit und stellte den Angreifer vom Platz - Eichner kam mit einer Gelben Karte davon.

Der dick eingemummelte Lautern-Coach Kurz brachte zur zweiten Halbzeit Angreifer Adam Nemec. Die Hausherren machten in Unterzahl richtig Dampf. Der Ausgleich fiel schließlich mit freundlicher Unterstützung der Kölner Pezzoni und Geromel, die unfreiwillig für Moravek auflegten.

Geromel machten seinen Fauxpas wieder gut, als er vor dem einschussbereiten Nemec (58.) rettete. Kurz darauf krachte der Schuss von Florian Dick an die Latte (61.). Den Kölner Sieg verhinderten Leon Jessen und Oliver Kirch (84.), die bei Chancen von Podolski und Martin Lanig auf der Linie klärten. Kurz zuvor hatte der Sprint einer getigerten Katze an der Seitenlinie für Aufsehen gesorgt.