1:0-Heimsieg Kramaric beschert Hoffenheim Auftaktsieg gegen Bremen
Sinsheim (dpa) - Nach einem hochverdienten Auftaktsieg in der Fußball-Bundesliga fährt 1899 Hoffenheim mit breiter Brust zum Champions-League-Showdown beim FC Liverpool.
Der 1:0 (0:0)-Erfolg gegen Werder Bremen durch einen Glückstreffer des eingewechselten André Kramaric in der 84. Minute sorgte bei den Kraichgauern für kollektive Erleichterung und stärkte die Zuversicht für das Playoff-Rückspiel in der europäischen Königsklasse am kommenden Mittwoch an der Anfield Road. „Das war ein guter Auftakt, der den Rückenwind verstärkt“, sagte TSG-Profichef Alexander Rosen.
Ausgerechnet Kramaric, der bei der bitteren 1:2-Heimpleite im Playoff-Hinspiel gegen Liverpool einen Elfmeter verschossen hatte, bewahrte Hoffenheim vor 30 150 Fans in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena mit einem von Robert Bauer unhaltbar abgefälschten Schuss vor der drohenden Nullnummer gegen defensive und teilweise destruktive Bremer. „Das Tor war glücklich, der Sieg aber nicht“, stellte TSG-Trainer Julian Nagelsmann fest.
Zwischen den beiden Liverpool-Spielen um den Einzug in die Gruppenphase der Champions League rotierte der - vor dem Anpfiff als Trainer des Jahres geehrte - Nagelsmann mächtig. Gleich auf sechs Positionen nahm er Veränderungen in der Startformation vor.
Dennoch dominierte Hoffenheim über weite Strecken die Partie und erarbeitete sich schon in den ersten 15 Minuten zwei gute Gelegenheiten. Zunächst tauchte Neu-Nationalspieler Kerem Demirbay (5.) frei vor dem Werder-Tor auf, schoss den Ball aber über die Latte. Dann kam Neuzugang Havard Nordtveit (15.) nach einer Ecke zum Schuss, verfehlte jedoch ebenfalls das Ziel.
Werder verlegte sich vornehmlich auf Konter und wäre damit beinahe zum Erfolg gekommen. Nach einem Ping-Pong-Ball an der Strafraumgrenze kam der Ball zu Florian Kainz (29.), der aus fünf Metern am leeren TSG-Gehäuse vorbei schob. Hoffenheim reklamierte in dieser Szene heftig auf Abseits, hätte bei einem Gegentor aber keine Hilfe vom Videoassistenten erhalten. Dieser war wegen technischer Probleme in der ersten Halbzeit nicht zum Einsatz gekommen. „Zum Glück war der Ball nicht drin, denn es war Abseits“, meinte Nagelsmann erleichtert.
Bremen war nun besser im Spiel und verzeichnete wenig später die nächste Möglichkeit zur Führung. Hans Augustinsson scheiterte mit einem Direktschuss am glänzend reagierenden TSG-Torwart Oliver Baumann, der nach dem Wechsel auch bei einem Schuss von Maximilian Eggestein (59.) auf dem Posten war.
Ansonsten war nun aber nur noch die TSG am Drücker. „In der zweiten Halbzeit hat uns die Entlastung gefehlt. Deshalb haben wir nicht unverdient verloren“, räumte Werder-Trainer Alexander Nouri ein. Dabei hatte die Werder-Defensive lange sicher gestanden, nur bei einem Schuss von Demirbay (60.) an die Unterkante der Latte drohte Gefahr.
Nagelsmann reagierte danach und brachte mit Kramaric und dem Ex-Bremer Serge Gnabry zwei frische Offensivleute. Das sorgte für die entscheidenden Offensivimpulse. Kurz nachdem Gnabry an Bremens Schlussmann Jiri Pavlenka gescheitert war, traf Kramaric zum Sieg. „Es ist bitter, dass so ein Ding kurz vor Schluss reinfällt“, haderte Nouri.