Last-Minute-Sieg in Bremen - Ingolstadt stellt Rekord auf

Bremen (dpa) - Ralph Hasenhüttl grinste vergnügt und schwärmte: „Das ist sensationell.“ Der von ihm trainierte FC Ingolstadt hat dank eines Last-Minute-Sieges einen Rekord aufgestellt.

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Mit dem 1:0 durch den späten Elfmeter-Treffer von Moritz Hartmann in der zweiten Minute der Nachspielzeit gewannen die Bayern als erster Aufsteiger der Fußball-Bundesliga ihre ersten drei Auswärtsspiele.

„Das ist ganz bitter, wenn du in der Nachspielzeit verlierst“, kommentierte Viktor Skripnik, dessen Team beim Heim-Comeback von Claudio Pizarro das Spiel und zudem Philipp Bargfrede mit Rot (90.+3) verlor. Dass der Strafstoß nach einer Attacke von Assani Lukimya gegen Stefan Lex berechtigt war, wurde nicht bezweifelt. Auch der Bremer Coach bestätigte: „Der Elfmeter war klar.“ Ärgerlich fand er vielmehr den Platzverweis: „Die Rote Karte tut weh.“

Die Bremer konnten sich gegen die früh störenden Ingolstädter zu selten durchsetzen. Sie hatten durch das Fehlen des kranken Zlatko Junuzovic im Spielaufbau Probleme. Fin Bartels als Zehner in der auf Mittelfeld-Raute umgestellten Taktik setzte kaum Akzente. Das wurde erst besser, als Claudio Pizarro in der zweiten Halbzeit ins Spiel kam und die Position übernahm. Doch es fehlte an Durchschlagskraft.

Ingolstadt machte sich das Leben in der Anfangsphase nur selbst schwer. Die meiste Gefahr entstand bei einigen riskanten Rückpässen, bei denen die Gäste Glück hatten, dass die Bremer etwas zu spät reagierten. Ramazan Özcan hatte dadurch im Tor der Ingolstädter mehr zu tun als nötig. Der österreichische Keeper hatte wieder den Vorzug vor seinem Konkurrenten Örjan Nyland erhalten und zeigte eine souveräne Leistung.

Auch bei der besten Bremer Chance der ersten Halbzeit halfen die Ingolstädter. Der brasilianische Mittelfeldspieler Roger (27.) lenkte den von Werder-Stürmer Aron Johannsson getretenen Freistoß an die Latte.

Nach Balleroberung schalteten die Ingolstädter schnell um. Zu Torchancen kam der Aufsteiger indes kaum. Bei der hochkarätigsten Möglichkeit scheiterte Stefan Lex, der erstmals in der 1. Liga in der Startformation stand, am starken Werder-Keeper Felix Wiedwald (17.).

Die Bremer Zuschauer warteten angesichts der Offensivprobleme auf Claudio Pizarro, der sein Heimspiel-Comeback im Weserstadion zunächst auf der Bank erlebte. Der 36-Jährige kam nach der Pause, ging allerdings nicht in die Spitze, sondern übernahm zunächst von Bartels die Position hinter den beiden Angreifern. Dort riss der Peruaner das Spiel an sich und setzte mit einigen schönen Pässen Akzente. Werder spielte nun wesentlich druckvoller. Später wechselte Pizarro dann in den Angriff, blieb aber ohne Erfolg.

„In der zweiten Halbzeit haben wir auch noch Chancen gehabt“, sagte Peter Jackwerth, der Vorstandsvorsitzende der Ingolstädter: „Ich hatte nicht den Eindruck, dass wir noch einen kriegen.“ Bremer Torgefahr gab es tatsächlich auch nach der Einwechselung von Pizarro zu wenig.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 55 - 45

Torschüsse: 13 - 13

gew. Zweikämpfe in %: 52,5 - 47,5

Fouls: 24 - 19

Ecken: 8 - 5

Quelle: optasports.com