Lebenszeichen von Freiburg - 2:1 in Nürnberg

Nürnberg (dpa) - Torjäger Papiss Demba Cissé hat dem Fußball-Bundesligisten SC Freiburg das erhoffte Lebenszeichen beschert und den 1. FC Nürnberg tief in die sportliche Krise geschossen.

Der Torjäger machte per eiskalt verwandeltem Foulelfmeter in der Nachspielzeit (90.+3. Minute) den 2:1 (1:1)-Sieg der Breisgauer bei den Franken perfekt. Durch den ersten Auswärtssieg der Saison konnte das Team von Trainer Marcus Sorg das Tabellenende erst einmal verlassen und darf im Liga-Keller wieder Hoffnung schöpfen.

„Wir haben drei wichtige Punkte geholt“, sagte Sorg. „Es war ein großer Wille da, uns endlich einmal zu belohnen.“ Nürnbergs Mike Frantz hatte den „Club“ in der niveauarmen Partie vor 38 026 Zuschauern in Front gebracht (32.), Jan Rosenthal sorgte kurz danach (34.) für den Ausgleich.

Während Freiburg nun wieder etwas beruhigter nach vorne schauen kann, wird die Lage für Nürnberg nach dem siebten Spiel in Serie ohne Sieg allmählich ungemütlich. „Das war aus unserer Sicht kein guter Nachmittag“, klagte „Club“-Coach Dieter Hecking. „Wir machen zur Zeit viel zu viele leichte Fehler.“

Nach zuletzt sechs Spielen ohne Sieg durften die „Club“-Fans immerhin bei der Aufstellung ihrer Mannschaft jubeln. Eine Woche nach der 0:4-Klatsche im Derby beim FC Bayern München konnte Hecking endlich wieder auf lang vermisste Leistungsträger wie Raphael Schäfer und Javier Pinola zurückgreifen.

Doch die Rückkehr der Routiniers brachte nicht den erwünschten Erfolg. Nur wenig lief in der Anfangsphase zusammen, deutlich war den Franken nach den jüngsten Misserfolgen die Verunsicherung anzumerken. Dagegen versteckte sich das Schlusslicht keineswegs und hatte durch einen Schuss von Cedrick Makiadi (14.) auch die erste Chance.

„Es ist Zeit, dass gute Leistung auch belohnt wird“, hatte Gäste-Coach Sorg angesichts der bislang schwachen Punktausbeute erhofft. Doch nach einer Viertelstunde kamen die Hausherren besser ins Spiel. „Club“-Stürmer Tomas Pekhart vergab zunächst die fällige Führung (20.), wenig später machte es Frantz nach einem für die Freiburger Abwehr zu schnellen Angriff per Kopf besser.

Die Nürnberger Freude währte aber nur kurz: Praktisch im Gegenzug war SC-Profi Rosenthal wie aus dem Nichts zur Stelle und erzielte gegen die verdutzte „Club“-Defensive um Keeper Schäfer den durchaus verdienten Ausgleich. Die nächste bittere Pille für Nürnberg kam zur Pause: Rückkehrer Schäfer musste vorsorglich raus.

Trotzdem agierte Nürnberg nach dem Wechsel nun endlich mit mehr Mumm und drängte auf den Führungstreffer. Wiederholt brannte es lichterloh vor dem Tor der Gäste, doch mehr als ein Abseitstor des agilen Alexander Esswein sprang nicht heraus. Auf der anderen Seite verpasste Cissé per Kopf die Führung für die Breisgauer (76.), in der Nachspielzeit ließ er sich das Siegtor vom Elfmeterpunkt nach einem dicken Abwehrfehler von Timm Klose aber nicht mehr nehmen.