Kein Sieger zwischen Hoffenheim und Lautern

Sinsheim (dpa) - Nach dem glücklichen Remis im Kurpfalz-Derby rang Holger Stanislawski um seine Fassung. Der desaströse Auftritt seiner Mannschaft beim 1:1 (1:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern versetzte den Trainer der TSG 1899 Hoffenheim in tiefe Ratlosigkeit.

„Dieses Spiel muss ich erst einmal sacken lassen. Das war schwere Kost für mich“, erklärte der sichtlich geschockte Stanislawski. Vor 30 150 Zuschauern brachte Vedad Ibisevic die enttäuschenden Gastgeber in der 33. Minute zwar in Führung. Doch Dorge Kouemaha (73.) gelang der hochverdiente Ausgleich für die Pfälzer, die nach einer bravourösen Leistung als Sieger vom Platz hätten gehen müssen. „Wir haben ein Bombenspiel abgeliefert. Kompliment an meine Mannschaft“, lobte FCK-Coach Marco Kurz.

Die in Bundesliga und DFB-Pokal zuletzt viermal nacheinander ungeschlagenen Gäste nahmen den Schwung aus den erfolgreichen Auftritten mit und spielten vom Anpfiff weg mit breiter Brust auf. Hoffenheim wirkte von dem couragierten Auftritt der „Roten Teufel“ überrascht und konnte nur reagieren.

„Wir haben alles falsch gemacht. Für einen Sieg hätten wir alles anders machen müssen. Ich glaube, es war unser schlechtestes Spiel der Saison. Der FCK war präsenter und handlungsschneller. Wir haben immer schön Abstand gehalten“, kritisierte Stanislawski.

Der FCK agierte bissig in den Zweikämpfen und schlug überraschend auch technisch die feinere Klinge. Die Hausherren brachten im Spiel nach vorne fast nichts zustande, auch wenn Sejad Salihovic in der 26. Minute mit einem Freistoß-Knaller aus gut 30 Metern die Latte traf.

Die Gäste dominierten die Partie. Nur im Abschluss haperte es bei den Pfälzern, die dafür knallhart bestraft wurden. Nachdem sie drei gute Möglichkeiten vergeben hatten, schlug es hinten wie der Blitz aus heiterem Himmel ein. Eine flache Hereingabe von Edson Braafheid drückte Ibisevic aus Nahdistanz zu seinem dritten Saisontreffer über die Linie.

In der Folge beteiligten sich nun auch endlich die Kraichgauer für kurze Zeit am Spiel. Ryan Babel (41.) scheiterte mit einem Freistoß an FCK-Keeper Kevin Trapp, kurz darauf verfehlte ein Kopfball von Marvin Compper knapp das Ziel.

Das erste Achtungszeichen nach dem Wechsel setzten wieder die Gäste, als Pierre de Wit einen Freistoß aus 20 Metern knapp über das Tor zirkelte. In der zunehmend zerfahrenen Partie war Hoffenheim in allen Belangen unterlegen. Die einzige Chance im zweiten Durchgang verstolperte Ibisevic (62.) kläglich.

Der FCK drängte mit Macht auf den Ausgleich und wurde für seine Bemühungen belohnt. Der eingewechselte Richard Sukuta-Pasu legte mit der Brust auf Kouemaha ab, und der Kameruner versenkte die Kugel aus 20 Metern mit einem herrlichen Volleyschuss im Netz. „Wir werden beharrlich daran arbeiten, dass wir solche Spiele künftig gewinnen. Aber wir schielen nicht auf das Ergebnis, sondern den guten Auftritt“, bilanzierte Kurz.