„Müssen schauen, wie viel Risiko wir gehen“ Unter diesen Umständen wäre ein Vermeij-Comeback für den Fortuna-Trainer denkbar

Düsseldorf · Der Stürmer trainiert nach seinem Innenbandriss wieder individuell.

Vincent Vermeij beim Torjubel in Fürth.

Foto: dpa/Daniel Löb

Während sich seine Mitspieler zum Ende der ersten Trainingseinheit vor der Auswärtspartie bei Eintracht Braunschweig (3. Mai, 13 Uhr) im Fußballtennis und in einer Spielform auf dem Kleinfeld versuchten, saß Vincent Vermeij bereits am Rand des Feldes in der Sonne und verfolgte das Geschehen. So einladend das Wetter am Dienstagmittag auch war, wirklich freiwillig war seine Siesta nicht und sicher hätte der Niederländer lieber selbst mitgemischt. Aber so weit ist es noch nicht.

Ende März hätte sich der Stürmer im Testspiel gegen Heracles Almelo (0:0) das Knie verdreht und sich dabei einen Innenbandriss im linken Knie zugezogen, seitdem muss Vermeij eine Zwangspause einlegen. Ausgerechnet als Fortuna personaltechnisch ohnehin schon auf dem Zahnfleisch lief und im Saisonendspurt auf etliche Profis verzichten musste.

Drei Wochen vor dem Ende der Spielzeit hat sich das Düsseldorfer Lazarett wieder etwas geleert, dennoch wird es für einige Akteure wohl unwahrscheinlich, in der aktuellen Saison noch einmal aufzulaufen. Zumindest Vermeij kehrte nach rund einem Monat erstmals nach seiner Verletzung auf den Trainingsplatz zurück, wenn auch nur für eine individuelle Einheit – im Mannschaftstraining nimmt er momentan nur die Rolle des Betrachters ein.

„Wir sind jetzt zweieinhalb Wochen vor dem Ende der Saison und wünschen uns, dass wir vielleicht noch mehr Spiele haben, dann wäre es denkbar, dass Vincent Vermeij noch auf den Platz zurückkehrt“, berichtet Fortuna-Trainer Daniel Thioune. „Aber wir müssen jetzt auch schauen, wie viel Risiko wir gehen können.“ Drei Spiele haben die Rot-Weißen noch vor der Brust, womöglich sogar noch fünf, sollten sie wie im Vorjahr noch auf dem Relegationsplatz landen.

Ein möglicher Einsatz des Stürmers ist bislang noch Zukunftsmusik. Zumindest wenn die Phase des Wiedereinstiegs so abläuft, wie es normalerweise der Fall ist. Mit Blick auf die knappe Restzeit scheint die Rückkehr des 30-Jährigen eher unwahrscheinlich, „außer, es passiert noch einmal etwas Außergewöhnliches, dann wird bei ihm vielleicht auch noch einmal etwas Außergewöhnliches passieren“, sagt Thioune und lässt damit noch eine Tür offen. Schließlich ist im Rennen um die Aufstiegsplätze noch nichts entschieden. Nachdem der 1. FC Köln sowie der Hamburger SV am Wochenende patzten, rückte die Tabellenspitze wieder weiter zusammen. Ein Punkt trennt Fortuna vom drittplatzierten 1. FC Magdeburg, vier beziehungsweise fünf Punkte sind es auf die Spitzenreiter.

Sollte es für die Thioune-Truppe also wirklich noch mal um etwas gehen, scheint es nicht ausgeschlossen, dass der Niederländer doch noch zurückkehren wird. Aber eben auch nicht um jeden Preis, wie der Trainer bekräftigt: „Wenn es dann so ist, dass wir am 33. und 34. Spieltag nicht mehr für irgendetwas kämpfen müssen, dann wäre es auch zu gefährlich, Vincent wieder frühzeitig auf den Platz zu schicken.“

Ein gewisses Risiko würden die Verantwortlichen also eingehen, aber sie wollen Vermeijs Comeback nicht um jeden Preis erzwingen.

(leah stja)