Mainz 05 zittert nach 0:0 um Europa - Hamburger SV fast gerettet

Mainz (dpa) - Der FSV Mainz 05 steht kurz vor dem Ziel, doch der letzte Schritt zur Europa-League-Teilnahme will nicht gelingen.

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Mit dem enttäuschenden 0:0 im vorletzten Heimspiel in der Fußball-Bundesliga gegen den Hamburger SV verpassten es die Rheinhessen erneut, die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb klarzumachen.

„Jetzt freuen wir uns aufs Halbfinale in Stuttgart und das Endspiel gegen Hertha BSC“, sagte Trainer Martin Schmidt. Er war mit dem Ergebnis nach kampfbetonten, aber spielerisch armen 90 Minuten zufrieden. „Die Nervosität nach den letzten beiden Niederlagen war spürbar, wir wollten nicht noch mal verlieren“, erklärte der Schweizer.

Seit Team fiel nach dem achten Spiel ohne Sieg auf den siebten Platz zurück, der für die Europa-League-Qualifikation diesmal reichen würde. Zwei Spieltage vor dem Saisonende haben die Mainzer immerhin fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellenachten 1. FC Köln.

Der Hamburger SV hatte den Schwung aus dem Sieg im Nord-Derby gegen Bremen mitgenommen. „Wir hätten uns gern für die leidenschaftliche Leistung belohnt“, meinte HSV-Coach Bruno Labbadia, der hofft, dass „der eine Zähler noch sehr wertvoll“ werden kann. Mit 38 Punkten ist der Klassenverbleib rechnerisch noch nicht sicher, das Nachsitzen in der Relegation wie in den letzten beiden Jahren wird es aber kaum noch geben. „Gegen Wolfsburg stehen wir noch mal unter Druck“, mahnte Labbadia.

Die ersatzgeschwächten Norddeutschen setzten in der zähen Anfangsphase die Akzente. „Wir sind top ins Spiel bekommen, hatten viele Balleroberungen. Aber wir haben zu wenig Kapital daraus geschlagen und uns nicht belohnt“, monierte Labbadia

Die Gastgeber brachten nach dem 1:2 im Derby bei Eintracht Frankfurt auch - zwangsläufig - frisches Personal. Kapitän Julian Baumgartlinger musste eine Gelb-Sperre absitzen, Leon Balogun wurde vom DFB-Sportgericht wegen einer Tätlichkeit in Frankfurt nachträglich gesperrt. Für den zuletzt schwachen Yunus Malli rutschte Karim Onisiwo in die Startelf.

Erst nach mehr als 20 Minuten konnten sich die Mainzer ein wenig aus der Umklammerung des HSV befreien. Große Torchancen aber konnten sich beide Teams nicht erarbeiten. Jhon Cordoba (27. Minute) und Daniel Brosinski (45.+1) kamen einem Torerfolg für Mainz am nächsten. Auf der Gegenseite prüfte Johan Djourou 05-Torhüter Loris Karius mit einem Kopfball (36.).

Nach zerfahrenem Wiederbeginn hätte die 51. Minute ein Höhepunkt werden können. Nach einem missglückten Rückpass von Niko Bungert stand Sven Schipplock frei vor Karius, brachte den Ball aber nicht am Mainzer Torhüter vorbei. „Ich kann mich nur bei Loris bedanken“, meinte Bungert, der erstmals nach einer Verletzung wieder in der Startelf stand.

Mainz erhöhte in der Schlussphase noch einmal den Druck und wollte den Siegtreffer erzwingen. Fabian Frei (79.) prüfte HSV-Keeper Jaroslav Drobny, nach der folgenden Ecke scheiterte der eingewechselte Danny Latza ebenfalls an dem Adler-Ersatz. Die beste Chance vergab Cordoba, der den Ball aus fünf Metern neben das Tor setzte. „Uns fehlt einfach die Leichtigkeit. Das Remis geht schon in Ordnung“, sagte Bungert.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 56 - 44

Torschüsse: 12 - 7

gew. Zweikämpfe in %: 57,5 - 42,5

Fouls: 19 - 29

Ecken: 6 - 4

Quelle: optasports.com