Mainz feiert „dreckigen“ Sieg - 2:1 gegen Nürnberg

Mainz (dpa) - Felsbrocken plumpsten den Spielern des FSV Mainz 05 nach dem hart erkämpften 2:1 (2:0) gegen den 1. FC Nürnberg von der Seele. „Solch ein Erfolg schmeckt süßer als ein klar herausgespieltes Ergebnis“, sagte 05-Trainer Thomas Tuchel nach dem ersten „dreckigen“ Heimsieg der Saison.

„Wenn man nur 70 Minuten am Spiel teilnimmt, dann hat man die Punkte auch nicht verdient“, meinte Nürnbergs Coach Dieter Hecking. Nach zuletzt drei Siegen in Serie bleiben die Franken mit 31 Punkten auf dem neunten Platz in der Fußball-Bundesliga. Die 05er rückten mit jetzt 30 Zählern dem FCN dicht auf die Pelle.

Das Mainzer Überfallkommando hatte nach 22 eindrucksvollen Minuten vor 34 000 Zuschauern die Weichen gestellt. Mohamed Zidan lässt sich weiter nicht lang bitten. Mit einem Freistoß (22. Minute) traf der Tor-Pharao im sechsten Spiel zum sechsten Mal. Zidan veredelte die Anfangsphase. „Ich werde ihm nicht verbieten, so weiter zu machen“, meinte Tuchel. Noch in der ersten Minute hatte Nicolai Müller nach einem Pfostenschuss von Eric Maxim Choupo-Moting die Führung erzielt (1.). „Bei uns geht es bei Anpfiff los. Das ist so abgesprochen“, meinte Müller, den Tuchel vor dem nächsten Leistungsschritt sieht.

„In den ersten 20 Minuten waren wir, wenn man es positiv sehen will, nur zum Teil auf dem Platz“, schimpfte Hecking. Erst in der Schlussphase wussten die Nürnberger zu überzeugen. Sie drängten die Mainzer zurück. Aber klare Chancen wurden nicht herausgespielt. „Die Reaktion in der zweiten Halbzeit war Klasse. Zwei, drei Angriffe hatten schon Qualität“, meinte Hecking.

„Die erste Halbzeit hatte schon Kraft gekostet, viele haben sich in der Woche mit Grippe herumgeplagt“, sagte 05-Innenverteidiger Niko Bungert. Das Gegentor durch den abgefälschten Schuss des eingewechselten Daniel Didavi (64.) sei nicht gut für den Kopf gewesen, meinte Bungert. „Wir waren auf den Ansturm eingestellt. Wir können wirklich froh sein, dass wir kein Tor gefangen haben. Wir dachten schon, dass wir einen sicher geglaubten Sieg fast noch aus der Hand gegeben haben.“

Nach den erreichten 30 Punkten nach dem 25. Spieltag will Tuchel keine Hochrechnungen anstellen. „Wir werden auch weiter Punkt für Punkt holen, uns nicht blenden lassen“, sagte der 38-Jährige, der im Auswärtsspiel beim FC Augsburg auf den Ungarn Adam Szalai (Gelb-Rot) verzichten muss. Für Nürnbergs Keeper Schäfer war es in seinem 200. Bundesligaspiel eine brenzlige Situation, als sich der Ungar bei einem Konter in der 84. Minute im Strafraum fallen ließ. „Es war kein Elfmeter und der wirft sich einfach hin“, erklärte Schäfer, der seine Mitspieler für die Schlussphase lobte. „Da haben wir gezeigt, was wir können.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 35,6 - 64,4

Torschüsse: 13 - 15

gew. Zweikämpfe in %: 47,9 - 52,1

Fouls: 18 - 19

Ecken: 4 - 5

Quelle: optasports.com