Trotz 14 sieglosen Spielen: Kurz bleibt FCK-Coach

Kaiserslautern (dpa) - Trotz der immer dramatischer werdenden sportlichen Situation und dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz hält der 1. FC Kaiserslautern weiter an Trainer Marco Kurz fest. „Der Trainer bleibt“, sagte FCK-Boss Stefan Kuntz nach dem 0:0 der „Roten Teufel“ gegen Wolfsburg.

Durch das 14. Spiel ohne Sieg in Serie belegen die Pfälzer erstmals in dieser Saison Rang 18, doch dank ihres leidenschaftlichen Auftritts vor 34 110 Zuschauern erhält Kurz weiter die Zeit, das Ruder herumzureißen.

Einen Freibrief bis Saisonende wollte Kuntz seinem Coach, der einen auch für die Zweite Liga gültigen Vertrag bis 2013 hat, jedoch nicht ausstellen. „Wir wissen alle, dass das ein Tagesgeschäft ist“, meinte der Europameister von 1996. Die Leistung gegen schwache Wolfsburger gab dem starken Mann in der Pfalz aber zumindest weitere Argumente, seinen Weg mit Kurz weiterzugehen. Im Fall einer Niederlage hätten die Pfälzer wohl die Reißleine gezogen. „Die Mannschaft hat heute alles in die Waagschale geworfen, ist aber leider nicht mit drei Punkten belohnt worden“, sagte Kuntz.

Das große Manko des Bundesliga-Gründungsmitglieds bleibt die mangelnde Durchschlagskraft in der Offensive. Erst 16 Treffer und nur drei Siege in 24 Spielen lassen die Zweifel am Klassenverbleib rund um den Betzenberg immer größer werden. „Ich weiß auch, dass mir langsam die Gegenargumente ausgehen. Es ist aber nicht so, dass hier alle sagen, der Trainer muss weg und nur ich halte an ihm fest. Wir sind gemeinsam der Meinung, dass wir es mit Marco Kurz schaffen werden“, sagte Kuntz.

Im Anschluss an den desaströsen Auftritt beim 0:4 im Südwest-Derby in Mainz und den anschließenden antisemtischen Beschimpfungen gegen FCK-Stürmer Itay Shechter präsentierten sich die Gastgeber gegen Wolfsburg immerhin wieder als Einheit. „Die Jungs haben alles gegeben“, lobte Kurz, wohl wissend, dass nur der vierte Saisonerfolg für Ruhe in der Pfalz gesorgt hätte. „Es ist natürlich nicht optimal, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben. Ein Punkt ist zu wenig“, gestand der Lauterer Trainer.

Seine Spieler versuchten 90 Minuten lang alles, ihrem Coach den Rücken zu stärken. „Ich hatte den Eindruck, dass die Lauterer heute auch für ihren Trainer gespielt haben. Das hat es für uns besonders schwer gemacht“, sagte Wolfsburgs Coach Felix Magath. „Der Trainer leistet super Arbeit. Die Mannschaft ist intakt, der Coach erreicht das Team auf jeden Fall noch“, sagte FCK-Verteidiger Florian Dick.

In der Tat war die auf drei Positionen veränderte Mannschaft nicht mit jener zu vergleichen, die sich eine Woche zuvor in Mainz fast wehrlos ergeben hatte. „Das war alles andere als ein blutleerer Auftritt“, meinte Kapitän Christian Tiffert. Doch wie so oft in dieser Saison wollte den Hausherren einfach kein Tor gelingen. Zweimal Christian Tiffert (31. Minute, 36.) und Sandro Wagner (36.) vor der Pause sowie Amateurspieler Andrew Wooten (74.) nach dem Seitenwechsel vergaben beste Chancen. „Wir müssen das Glück erzwingen. Ich weiß aber nicht, wie“, sagte Kurz.

Auf der Gegenseite konnten sich die „Roten Teufel“ auch bei ihrem Torhüter Tobias Sippel bedanken. Der 23-Jährige rückte für den verletzten Stammtorwart Kevin Trapp zwischen die Pfosten und rettete dem FCK gegen Patrick Helmes (42.) und Marcel Schäfer (44.) immerhin einen Punkt. Magath konnte damit in seinem 100. Spiel als Wolfsburger Trainer gut leben: „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Team.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 46,1 - 53,9

Torschüsse: 13 - 16

gew. Zweikämpfe in %: 51,1 - 48,9

Fouls: 11 - 22

Ecken: 6 - 9

Quelle: optasports.com