Wolfsburg bei 1:2-Pleite desolat - Sieg für Babbel

Wolfsburg (dpa) - Der VfL Wolfsburg ist völlig von der Rolle. Bei der 1:2 (0:1)-Heimpleite gegen den bisherigen Tabellennachbarn 1899 Hoffenheim quittierten sogar die eigenen Anhänger den desolaten Auftritt des Teams von Trainer Felix Magath mit Pfiffen und Spott.

„Die Fans haben das Recht, sich kritisch zu äußern. Die Reaktionen helfen den Spielern während der Partie aber nicht“, kommentierte Magath die Unmutsäußerungen. Die Leistung der Wolfsburger Profis im 250. Bundesliga-Heimspiel sah er ebenfalls kritisch: „Es war vielleicht unser schwächstes Spiel in dieser Saison.“

Das Konzept des VfL-Trainers ging nicht auf. Magath hatte auf Torjäger Mario Mandzukic verzichtet und dafür seinen Edelreservisten Patrick Helmes in die Startelf beordert. Im Vergleich zur 0:4-Pleite bei Schalke 04 erhielten auch Ashkan Dejagah, Ibrahim Sissoko und der Brasilianer Josue im defensiven Mittelfeld eine neue Chance. Doch nach 86 Sekunden waren alle guten Vorsätze Makulatur. Roberto Firmino (2. Minute) erzielte die frühe Gäste-Führung. Rückkehrer Helmes (69.) schaffte per Foulelfmeter das 1:1, doch ein Tor des eingewechselten Sven Schipplock (85.) bescherte Hoffenheims Trainer Markus Babbel im dritten Spiel den ersten Sieg.

„Das ist für alle Beteiligten ein schönes Gefühl“, sagte der frühere Hertha-Coach. „Es freut mich, dass die Mannschaft nach dem Ausgleich weiter Gas gegeben und sich belohnt hat. Aber wir müssen einfach noch kaltschnäuziger werden“, ergänzte Babbel. Mit der Einwechslung von Schipplock lag er richtig. Wenige Minuten vor seinem Siegtor hatte der Stürmer schon einmal gejubelt, doch Schiedsrichter Markus Schmidt hatte den Ball nicht hinter der Linie gesehen.

„Für mich war auch der Kopfball drin. Ich hatte zwei gute Chancen, damit bin ich ganz zufrieden“, meinte Schipplock. „Es war eine knappe Entscheidung. Vom Gefühl her war der Ball nicht drin“, sagte VfL-Torwart Diego Benaglio. Auch er konnte die dritte Heim-Niederlage der zuletzt auf eigenem Platz recht stabilen Mannschaft nicht richtig erklären. „Wir wollten eine Reaktion zeigen, aber das ist uns nicht gelungen“, berichtete Benaglio. „Ich kann mich über das Tor nicht freuen“, meinte Elfmeterschütze Helmes.

Die lediglich 23 921 Zuschauer pfiffen ihre Mannschaft bereits zur Pause gnadenlos aus. Zahlreiche Fehlpässe und verunglückte Schüsse von Dejagah, Petr Jiracek oder Christian Träsch prägten den konfusen Auftritt. Hoffenheim störte früh und hatte auch nach dem Ausgleich die weitaus besseren Chancen. „Das frühe Gegentor hat zu großer Unsicherheit und Fehlern geführt. Wir haben nie zu unserem Spiel gefunden“, analysierte Magath.

Sogar der frühere Wolfsburger Meistertrainer geriet in die Schusslinie der Fans. Als Magath Publikumsliebling Dejagah in der zweiten Halbzeit auswechselte, kochte die Volksseele. „Wir müssen jetzt schnellstmöglich die Kurve kriegen“, empfahl Torwart Benaglio.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 54,8 - 45,2

Torschüsse: 13 - 14

gew. Zweikämpfe in %: 50,3 - 49,7

Fouls: 24 - 19

Ecken: 6 - 1

Quelle: optasports.com