Schwerer Dämpfer für Werder - 0:1 gegen Nürnberg

Bremen (dpa) - Werder Bremen hat im Kampf um die Europapokal-Plätze einen schweren Dämpfer erhalten. Die Bremer verloren das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg mit 0:1 (0:0) und kassierten damit die erste Niederlage in der Rückrunde der Fußball-Bundesliga.

Werder rutschte auf Platz sechs und verpasste den Anschluss an die Champions-League-Ränge. „Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, das hat uns das Spiel gekostet“, räumte Torjäger Claudio Pizarro selbstkritisch ein. Der Peruaner hatte mit einem Pfostenschuss kurz nach der Pause Pech. „Auch wenn man ein Spiel verliert, ist nicht immer alles schlecht“, sagte Clubchef Klaus Allofs.

Vor 40 204 Zuschauern im Weserstadion schoss Alexander Esswein (65. Minute) den Siegtreffer. Die Nürnberger holten damit drei weitere Zähler im Kampf gegen den Abstieg und schoben sich auf Platz zehn der Tabelle. „Wir haben ein Klassespiel gemacht gegen eine sehr gute Bremer Mannschaft“, lobte FCN-Trainer Dieter Hecking seine Elf. „Wir haben gewusst, dass was geht in Bremen. Jetzt haben wir erst einmal ein Polster geschafft“, sagte Torschütze Esswein.

Eine Woche nach dem viel gelobten Derbysieg beim Hamburger SV hatten die Bremer gegen die Gäste aus Franken Probleme beim Spielaufbau. Werder hatte zwar mehr Ballbesitz, doch gefährlich in den Strafraum kamen die Gastgeber erst in der zweiten Halbzeit. Die Pässe auf die Stürmer waren meist zu ungenau, zu lange wurde der sichere Pass zur Seite oder nach hinten gesucht. Der Schlussspurt mit Chancen für Sokratis und Marco Arnautovic brachte nichts mehr ein.

Werder fehlte wieder einmal ein Spielmacher wie es Mehmet Ekici sein sollte, doch der frühere Nürnberger fehlte erneut in der Startaufstellung. Statt des türkischen Nationalspielers, der die Erwartungen bisher nicht erfüllen konnte, durfte wieder Marko Marin spielen, aber auch der Dribbler bekam das Spiel nicht in den Griff.

Der „Club“ machte es den Bremern mit viel Einsatz und Engagement schwer. Mit ihrer Zweikampfstärke setzten die Franken den Gastgebern zu. Die Nürnberger, die wegen der fünften Gelben Karte im nächsten Spiel gegen Mönchengladbach auf Hanno Balitsch verzichten müssen, suchten bei Ballbesitz immer wieder den schnellen Weg nach vorne. Exemplarisch war das beim Treffer von Esswein zu sehen, der nach einem Konter und einem Stellungsfehler in der Werder-Abwehr zuschlug.

Die Nürnberger, die zuvor noch keinen Rückrunden-Treffer in fremden Stadion erzielt hatten, waren in der ersten Halbzeit die Mannschaft mit den besseren Chancen. Die größte besaß Mittelstürmer Tomas Pekhart (37.), dessen Kopfball Tim Wiese mit einem tollen Reflex parierte. Der Werder-Keeper hatte in seinem 250. Bundesligaspiel mehr zu tun, als ihm lieb war.

Ebenfalls ein Jubiläum feierte Claudio Pizarro, der sein 150. Ligaspiel für Werder absolvierte. Der Peruaner war ein steter Gefahrenherd, aber im Abschluss glücklos.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 64,3 - 35,7

Torschüsse: 20 - 11

gew. Zweikämpfe in %: 47,3 - 52,7

Fouls: 15 - 20

Ecken: 3 - 6

Quelle: optasports.com