Bundesliga Mainz zittert weiter - Baum erteilt Feier-Befehl

Augsburg (dpa) - Die Mainzer Fußball-Profis hatten längst frustriert den Platz verlassen, als die Augsburger Nichtabstiegsparty startete.

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Nach dem 2:0 (1:0) feierte das 40-Punkte-Team um Torjäger Alfred Finnbogason erst ausgelassen vor der Fankurve die Zulassung zu einer achten Bundesligasaison am Stück. Dann erteilte Trainer Manuel Baum den internen Feierbefehl. „Sie muss feiern“, antwortete Baum auf die Frage, ob die Mannschaft jetzt bis in die Nacht feiern dürfe.

Für die Mainzer geht dagegen das große Zittern nach „der verdienten Niederlage“, wie Trainer Sandro Schwarz urteilte, weiter. Die Rheinhessen verharren drei Spieltage vor Saisonende mit 30 Punkten auf dem gerade zur Rettung reichenden 15. Tabellenplatz. „Die Lage hat sich nicht verändert“, sagte Schwarz zur Situation unten. „Die erste Halbzeit haben wir hergeschenkt und schlecht gespielt. Die zweite Halbzeit war besser“, sagte Kapitän Pablo De Blasis. „Nächstes Mal versuchen wir, zu Hause zu gewinnen“, kündigte der Argentinier mit Blick auf das Spiel am kommenden Sonntag gegen Leipzig an.

Michael Gregoritsch (29. Minute) und Rückkehrer Finnbogason (90.+2) erzielten vor 29 110 Zuschauern die Tore. Gregoritsch wurde bei seinem zwölften Saisontreffer glänzend freigespielt von Torjäger Finnbogason, der ein starkes Comeback bot und in der Nachspielzeit ebenfalls zum zwölften Mal traf. Die offensiv aufgestellte Mannschaft von Baum siegte nach vier Niederlagen am Stück wieder daheim.

„Es ist riesig. Von der Mannschaft war es eine ganz tolle Saison“, sagte FCA-Manager Stefan Reuter und lobte besonders Finnbogason, der nach drei Monaten Pause gleich die komplette Spielzeit durchhielt. „Großes Kompliment. Das hätte ich ihm nicht zugetraut.“

Finnbogasons Rückkehr beflügelte den FCA. Seit Ende Januar musste der isländische Nationalstürmer wegen einer Wadenverletzung pausieren. Mit ihm kam wieder deutlich mehr Schwung und Zug ins Offensivspiel. Das Erfolgsduo Finnbogason und Gregoritsch harmonierte gleich wieder prächtig wie beim 1:0. Der Isländer zog mehrere Gegenspieler auf sich und spielte so Gregoritsch frei. Der ließ einen Gegner aussteigen und versetzte auch Ex-Nationaltorhüter René Adler im Mainzer Tor.

Viel Schwung kam über die rechte Augsburger Seite mit Jonathan Schmid und dem jungen Marco Richter. Der 20-Jährige prüfte Adler mit einem Hackenschuss (33.). Einen weiteren Schuss von Gregoritsch wehrte Adler ebenfalls reaktionsschnell mit der Faust zur Ecke ab (34.).

Der FCA war auch nach dem Seitenwechsel das zielstrebigere Team. Nach einem Solo bediente Richter den mitgelaufenen Finnbogason. Aber der Mainzer Danny Latza verhinderte das überfällige 2:0 (50).

Kurz darauf bot sich den Gästen auch mal eine Chance: Suat Serdar schoss aber aus 18 Metern neben das Tor (53.). Insgesamt mangelte es der Mannschaft von Trainer Schwarz am Vermögen, offensiv das Spiel gestalten zu können. „Wir hatten nach der Pause viel Ballbesitz, ohne zwingend zu werden“, haderte Schwarz.

Schiedsrichter Frank Willenborg gönnte den Spielern bei sommerlichen Temperaturen in beiden Spielhälften jeweils eine Trinkpause. Nach der zweiten wurde die Partie auch zur Willensfrage. Augsburg verlegte sich mehr aufs Kontern, verpasste aber durch Richter das wichtige zweite Tor. Sein Schuss wurde in höchster Not geblockt (70.). Als am Ende bei Mainz auch Torhüter Adler mit stürmte, schlug Finnbagoson im Gegenzug zu. „So hatte ich mir den Tag vorgestellt“, sagte er.