30. Spieltag Videobeweis in der Halbzeitpause - Mainz schlägt Freiburg

Mainz (dpa) - Erst Pausenpfiff, dann Videobeweis: Ein kurioser Elfmeter hat dem FSV Mainz 05 zum Befreiungsschlag im Abstiegskampf verholfen und die Hoffungen des Hamburger SV und des 1. FC Köln auf eine Rettung vor dem Absturz in die 2. Liga auf ein Minimum schrumpfen lassen.

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Dank des 2:0 (1:0)-Sieges gegen den SC Freiburg schoben sich die Mainzer vier Spiele vor Saisonschluss mit 30 Zählern an den punktgleichen Breisgauern vorbei auf Rang 15 und verschärften die dramatische Situation für den HSV und Köln, deren Rückstand auf den Relegationsplatz nun schon acht beziehungsweise neun Punkte beträgt.

Pablo De Blasis beendete mit einem Doppelpack die Mainzer Negativserie von sechs sieglosen Spielen. Zunächst traf der Argentinier per Handelfmeter (45.+7), dann nach einem kapitalen Schnitzer von SC-Torwart Alexander Schwolow (79.).

26 407 Zuschauer erlebten am Montagabend ein Novum, das schon jetzt einen Platz in den Annalen der Bundesliga sicher hat. Denn Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) hatte bereits zur Halbzeit gepfiffen, als er wegen eines Handspiels des Freiburgers Marc-Oliver Kempf bei der letzten Aktion im ersten Durchgang ein Signal von Video-Assistentin Bibiana Steinhaus erhielt. Nach Ansicht der TV-Bilder gab Winkmann Elfmeter - zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste schon längst in der Kabine. Erst sieben Minuten später, als die Freiburger auf den Rasen zurückgekehrt waren, trat De Blasis an und vollendete eiskalt.

„Das müssen wir akzeptieren. Es wird immer kurioser“, sagte SC-Sportvorstand Jochen Saier bei Eurosport. „Aber es ist schon regelkonform.“ Mainz-Coach Sandro Schwarz sah das ähnlich: „Der Zeitpunkt war extrem unglücklich, aber von der Situation her war es für mich ein Elfmeter.“ Der Kommentar von Freiburgs Trainer Christian Streich zu der Szene war: „Ich sage nichts mehr dazu.“

Die Schiedsrichterkommission des Deutschen Fußball-Bundes teilte kurz nach der Begegnung mit: „Der Halbzeitpfiff unterbricht das Spiel wie jeder andere Pfiff des Schiedsrichters auch. Daher ist es auch regeltechnisch in Ordnung, hier dann den Strafstoß zu geben. Erst wenn ein Spiel wieder fortgesetzt wäre, könnte der Strafstoß nicht mehr gegeben werden.“

Vor der Partie hatten noch die Montagsspiele im Mittelpunkt gestanden. Fans beider Mannschaften protestierten mit Plakaten und lauten Pfiffen.

Zu Beginn hatten beide Teams Mühe, in die Partie zu finden. Von einer ständigen und ungewohnten Geräuschkulisse begleitet, die an den Klang der Vuvuzelas bei der WM 2010 in Südafrika erinnerte, konnte sich weder Mainz noch Freiburg wirkliche Vorteile erspielen. Es dauerte knapp 20 Minuten, ehe Abdou Diallo die erste Chance hatte. Nach einer Freistoß-Flanke von Danny Latza verfehlte der Mainzer Verteidiger das Freiburger Tor knapp.

Die Gastgeber erhöhten nun zwar etwas den Druck, kamen aber kaum gefährlich zum Abschluss. Das fußballerische Niveau blieb überschaubar. Zweikämpfe und Laufarbeit prägten das Geschehen.

Nach der deutlich verlängerten ersten Hälfte und dem kuriosen Gegentreffer versuchte Freiburg ab dem Wiederanpfiff, energischer nach vorne zu spielen. Den Gästen fiel in der Offensive jedoch nicht viel ein. Mainz stand hinten sicher und verfehlte durch einen De-Blasis-Schlenzer knapp das 2:0 (57.). Kurz darauf setzte Freiburgs Tim Kleindienst einen Kopfball auf die Latte des eigenen Tores (64.).

Elf Minuten vor Schluss hatte der SCF weniger Glück: Schwolow leistete sich einen Riesenpatzer und passte den Ball zum Mainzer Quaison. Der Schwede legte quer und De Blasis musste nur noch einschieben. „Pablo hat ein sensationelles Spiel gemacht“, sagte Schwarz. Die Partie war entschieden. Freiburg probierte zwar nochmal alles, doch mehr als ein Lattentreffer von Nils Petersen (88.) sprang nicht dabei heraus.