Bundesliga 3:1-Sieg in Mainz: Augsburg setzt starke Saison fort

Mainz (dpa) - Vom Abstiegskandidaten zum Europa-League-Aspirant: Der FC Augsburg hat seine überaus erfolgreiche Bundesliga-Saison auch am 14. Spieltag fortgesetzt. Mit 3:1 (2:0) gewann der Tabellensiebte bei einem ganz schwachen FSV Mainz 05.

Foto: dpa

Nach ihrem sechsten Saisonsieg haben die Augsburger im Moment nur ein kleines Problem: Die Ansprüche und Erwartungen steigen langsam. „Ich weiß: Ihr wollt jetzt am liebsten hören, dass wir in die Champions League oder gleich deutscher Meister werden wollen“, sagte Michael Gregoritsch gegenüber Journalisten. „Aber wir fangen nicht an, zu träumen. Wir genießen einfach den Blick auf die Tabelle, und wenn das so weitergeht, dann sind wir mega glücklich.“

Mittelfeldspieler Gregoritsch und Mittelstürmer Alfred Finnbogason: Wer nach den Gründen für den Augsburger Erfolg sucht, der landet sehr schnell bei diesen beiden. Zusammen haben sie schon 15 Saisontore erzielt, denn auch in Mainz schoss der Österreicher Gregoritsch das 0:1 (22.), ehe der Isländer Finnbogason sogar zwei Mal traf: In der 43. Minute per Foulelfmeter. Und in der 86. Minute als schnelle Antwort auf den Mainzer Anschlusstreffer durch Gerrit Holtmann (85.). Zwischen dem 1:2 und dem 1:3 lagen nur 54 Sekunden. Überforderte Mainzer gegen abgeklärte Augsburger - das war das Credo des Spiels.

„Wir stehen verdient da, wo wir stehen“, sagte Gregoritsch hinterher. Und beschrieb in einem Sky-Interview gleich noch das wahrscheinlich wichtigste Augsburger Erfolgsrezept: „Wir sind sehr gut eingestellt. Wir wissen ganz genau, was wir zu tun haben. Und wir wissen ganz genau, wie wir jeden Gegner zu bespielen haben.“

Dieses Kompliment geht an die Adresse von Trainer Manuel Baum, der seiner Mannschaft ein akribisch einstudiertes und sehr diszipliniert umgesetztes Konterspiel verordnet hat. „Wir haben einen richtig guten Plan“, sagte auch der starke Außenverteidiger Philipp Max.

Nach den Abgängen langjähriger Leistungsträger wie Halil Altintop, Paul Verhaegh oder Dominik Kohr war dem FCA eigentlich eine besonders schwere Saison prognostiziert worden. Doch die Entwicklung von Spielern wie Max, Gregoritsch und Finnbogason machen diesen Verlust mehr als nur wett. Die eigenen Möglichkeiten kennen und optimal ausschöpfen - das gelingt in der Bundesliga im Moment kaum einem Verein so gut wie Augsburg. Wie ein Abstiegskandidat spielte am Samstag jedenfalls nur eine Mannschaft: Die Mainzer, die zum ersten Mal seit zweieinhalb Monaten wieder ein Heimspiel verloren.

„Das ist ein wahnsinnig bitterer Tag für uns“, sagte der Torschütze Holtmann. Zwar traf Danny Latza für die Gastgeber gleich in der achten Minute nur den Pfosten. Doch danach waren die Mainzer Angriffsbemühungen an Umständlichkeit und Harmlosigkeit kaum noch zu überbieten. „Vieles ist verpufft“, sagte auch Trainer Sandro Schwarz. „Und es war symptomatisch für das Spiel heute, dass wir wenige Sekunden nach dem 1:2 gleich das dritte Tor kassieren.“

Die Mainzer Realität heißt: Abstiegskampf. Bis zur Winterpause haben die 05er mit den Spielen in Leipzig, gegen Dortmund und in Bremen noch ein anspruchsvolles Restprogramm. „Wir haben jetzt 15 Punkte. Und mit 15 Punkten kann man die Klasse nicht halten. Aber wir haben uns immer nach unten orientiert“, sagte Sportchef Rouven Schröder.