Müller-Gala beschert Bayern souveränen Sieg in Frankfurt

Frankfurt/Main (dpa) - Thomas Müller stand nach dem zweiten Dreierpack seiner Karriere in Badelatschen ganz relaxed in den Stadionkatakomben und erklärte die momentane Unantastbarkeit der Bayern.

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„Wir haben eine homogene Mannschaft und spielen nach dem Konzept des Trainers. Wir wissen, was zu tun ist, offensiv wie defensiv“, analysierte der Münchner Stürmer das souveräne 4:0 (1:0) bei Eintracht Frankfurt.

Mit seinen Treffern in der 22., 64. und 67. Minute war Müller der herausragende Mann beim noch ungeschlagenen Branchenprimus. Den vierten Treffer steuerte Xherdan Shaqiri (86.) bei. Ein Drei-Tore-Kunststück war Müller erstmals am 1. Mai 2010 gegen den VfL Bochum gelungen. „Natürlich freut man sich darüber, auch wenn die Freude jetzt nicht bis Weihnachten anhalten wird. Der Moment ist sehr schön. Wenn man Tore schießt, kommt immer ein Kribbeln im Bauch, auch wenn man schon ein paar Spiele auf dem Buckel hat“, schilderte Müller seine Gefühle.

Mit 27 Punkten schauen die Bayern in der Tabelle weiter auf die Konkurrenz hinab. Angesichts der Münchner Dominanz wurde Trainer Pep Guardiola nach dem Abpfiff bereits mit der Frage konfrontiert, ob der Rekordmeister in dieser Saison ungeschlagen bleiben könne. „Das ist egal und nicht unser Thema. Es geht um die Spielweise, die wollen wir verbessern“, konterte der Spanier.

Das gelang gegen die chancenlosen Hessen, die nach der vierten Niederlage in Serie mit zwölf Zählern Zwölfter bleiben, zumindest in der zweiten Halbzeit. „In der ersten Hälfte hatten wir ein bisschen Probleme“, räumte Guardiola ein.

Zwar brannte es schon nach 20 Sekunden im Eintracht-Strafraum, als Müller plötzlich freie Bahn hatte, mit seinem Querpass jedoch keinen Abnehmer vor dem Tor fand. Doch danach fehlte es den Bayern lange an der nötigen Präzision.

Frankfurt kämpfte vor 51 500 Fans in der ausverkauften WM-Arena von der ersten Sekunde verbissen und machte dem Rekordmeister das Leben damit eine Stunde lang schwer. Zum ersten Mal in dieser Saison blieben die Münchner in der Anfangsviertelstunde ohne Torschuss. Doch schon bei der ersten Bayern-Chance zappelte der Ball im Netz. Franck Ribery bediente Müller, der im ersten Versuch noch von Bastian Oczipka geblockt wurde, im Nachsetzen aber mit dem Knie erfolgreich war.

Damit war das Spiel frühzeitig gelaufen: Schon seit 104 Bundesliga-Spielen haben die Bayern nach einer Führung nicht mehr verloren. Diese unglaubliche Serie geriet gegen die engagierte, aber klar unterlegene Eintracht nie in Gefahr. „Kompliment für den Mut und die Begeisterung meiner Mannschaft. Bis zum 0:2 waren wir richtig gut im Spiel. Leider konnten wir den Gegner nicht in Not bringen“, bilanzierte Eintracht-Trainer Thomas Schaaf.

So konnten die Gäste frühzeitig in den Energiesparmodus schalten. Kurz vor der Pause musste sich Nationaltorwart Manuel Neuer das einzige Mal auszeichnen, als er einen Schuss von Alexander Meier aus dem Eck fischte. In der zweiten Hälfte hatte er sogar die Muße, die Zuschauer mit einem Hackentrick außerhalb des Strafraums zu verzücken. Dennoch stellte der Keeper anschließend fest: „Einfach war es nicht, erst ab der Phase, wo Frankfurt müde wurde.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 34,3 - 65,7

Torschüsse: 6 - 19

gew. Zweikämpfe in %: 45,5 - 54,5

Fouls: 21 - 15

Ecken: 4 - 8