3:0-Erfolg RB-Sieg gegen Frankfurt nach Torwart-Blackout

Leipzig (dpa) - RB Leipzig hat nicht zuletzt dank eines Torwart-Blackouts samt Roter Karte auch das Verfolger-Duell gegen Eintracht Frankfurt klar gewonnen und den Drei-Punkte-Rückstand auf den FC Bayern München gewahrt.

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Der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga setzte sich zunächst mit etwas Mühe trotz langer Überzahl, am Ende aber verdient mit 3:0 (2:0) durch.

Marvin Compper (7. Minute), Timo Werner (45.+4) und Eintracht-Profi Jesus Vallejo (67.) mit einem Eigentor erzielten die Treffer für die Leipziger, die die Hinrunde als Aufsteiger mit sensationellen 39 Punkten abschlossen. Frankfurt, bis dahin mit zwölf Gegentoren in 16 Spielen die defensiv zweitbeste Mannschaft, rutschte durch die höchste Niederlage in dieser Saison in der Tabelle vom vierten auf den sechsten Platz (29) ab. „Oben ist es immer noch relativ eng. Von daher war der Sieg wichtig. Unser Ziel bleibt wie bisher: Wir wollen immer das nächste Spiel gewinnen“, sagte RB-Sportdirektor Ralf Rangnick.

Es dauerte nur etwas mehr als 120 Sekunden, da rieben sich die 42 558 Zuschauer in der ausverkauften Arena die Augen - die aus Leipzig vor Ungläubigkeit, die aus Frankfurt vor Entsetzen. Nach einem Ball in die Spitze auf den aufgerückten RB-Abwehrspieler Bernardo sprintete Eintracht-Keeper Lukas Hradecky aus seinem Tor. Nur, dass er im entscheidenden Moment ausrutschte und den Ball vor Bernardo mit den Händen aufhalten konnte. Rote Karte - Frankfurt mit einem Mann weniger.

„Das war ein Reflex, da kann man ihm keinen Vorwurf machen. Es wäre schön gewesen, wenn wir 11 gegen 11 weitergespielt hätten. Dann wäre es ein klasse Spiel geworden“, sagte Frankfurts Sportdirektor Fredi Bobic. Trainer Niko Kovac beriet sich mit seinen Assistenten und nahm Branimir Hrgota raus. Er war der einzige Stürmer in der Startformation, die durch die Ausfälle der Stammspieler Szabolcs Huszti und Marco Fabian ohnehin schon geschwächt gewesen war. Ins Tor musste für den bedröppelten Hradecky der Österreicher Heinz Lindner, es war der erste Pflichtspieleinsatz für den 26-Jährigen.

Den Freistoß wegen des Hradecky-Handspiels von Marcel Halstenberg konnte Lindner noch glänzend aus dem Winkel holen, der Abpraller landete aber vor den Füßen von Compper. Und der 31 Jahre alte Innenverteidiger erzielte sein erstes Saisontor. „Für uns war es wichtig, dass wir sofort das Tor machen. In den ersten 15 Minuten haben wir es gut gemacht“, lobte Hasenhüttl.

Die Verunsicherung im Eintracht-Spiel konnten die Leipziger aber nicht nutzen, auch weil Lindner gegen Yussuf Poulsen (10.) und Timo Werner (13.) parierte. Mittlerweile in einer 5-3-1-Formation mit dem Ex-Leipziger Ante Rebic als Spitze machten es neun Frankfurter Feldspieler den RB-Profis schwer. Keine Ecke der Gastgeber, drei für die Eintracht. Lange Zeit war so gut wie nichts zu sehen vom druckvollen Power- und Hochgeschwindigkeitsfußball der Leipziger.

Stattdessen musste sogar Keeper Peter Gulacsi zweimal (25./34.) retten, jeweils gegen den äußerst aktiven und merklich motivierten Rebic. Erst der zehnte Saisontreffer von Werner, der eine Freistoß-Hereingabe von Naby Keita kurz vor dem Pausenpfiff mit dem Kopf unhaltbar für Lindner verlängerte, beruhigte die Nerven von RB-Coach Ralph Hasenhüttl etwas.

Die Gegenwehr der Gäste war gebrochen, nach der Pause konnte RB nachlegen. Nachdem Lindner ein weiteres Mal - diesmal gegen Keita (66.) - pariert hatte, wurde er dann vom Mitspieler überwunden. Bei der Hereingabe von Halstenberg rutschte Vallejo mit dem Ball ins Tor. Eine Woche vor dem Duell gegen den bislang ungeschlagenen Tabellendritten aus Hoffenheim präsentierten sich die Leipziger insgesamt schon wieder viel versprechend, wenngleich sie in Unterzahl in der ersten Halbzeit auch in Gefahr gerieten.