S04 beendet Werders Serie - Prödl-Tor in letzter Minute

Gelsenkirchen (dpa) - Bremens Erfolgsserie ist zwar gerissen, aber dank des Last-Minute-Treffers von Prödl fühlt sich das 1:1 auf Schalke für Werder wie ein Sieg an. Die Königsblauen büßen wichtige Punkte im Kampf um die Europapokal-Plätze ein.

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Max Meyer (61. Minute) hatte die Revierelf vor 61 973 Zuschauern in Führung geschossen, dabei aber von einem groben Patzer des Bremer Torhüters Raphael Wolf profitiert.

Nach zuletzt fünf Siegen musste sich Bremen am Samstag mit einem Remis zufriedengeben. Schalke büßte im Kampf um die Europapokalplätze Punkte ein, bleibt aber Tabellen-Vierter. „Das ist sehr ärgerlich, wenn man so spät noch den Ausgleich kriegt“, bilanzierte Trainer Roberto Di Matteo. „Wir sind verdient in Führung gegangen, haben es aber versäumt, das zweite Tor zu machen. Das ist enttäuschend.“

Werder-Keeper Wolf nahm das 0:1 durch Meyers Flachschuss aus rund 18 Metern, den er unter dem Körper durchflutschen ließ, auf seine Kappe: „Das war ganz klar mein Fehler. Aber ich bin froh, dass ich der Mannschaft nach diesem Scheiß-Tor noch helfen konnte.“

Skripnik, der dieselbe Formation aufgeboten hatte wie zuletzt beim 3:2-Sieg gegen Augsburg, war „sehr glücklich“ mit dem Punktgewinn: „Man weiß, wie schwer es hier ist nach einem Rückstand noch ein Tor zu erzielen. Ich bin froh, dass wir nach dem Fehler unseres Torwarts nochmal alle Kräfte gesammelt haben.“

Zum Mann des Tages wurde Innenverteidiger Prödl, der nach dreimonatiger Verletzungspause (Innenbandverletzung am Knie) erstmals wieder im Kader stand. In der 85. Minute wechselte Skripnik den Österreicher ein und gab ihm mit auf den Weg, seine Kopfballstärke auszuspielen. Gesagt, getan: Den Freistoß von Zlatko Junuzovic nickte Prödl (90.+2) zum 1:1 ein, nachdem Schalkes junger Keeper Timon Wellenreuther nicht entschlossen genug aus seinem Tor gekommen war. „Der Freistoß kam uns zugute. Schön, dass es noch geklappt hat“, sagte der Torschütze.

Von Beginn an entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der kein Team dominierte. Wellenreuther wurde in der 19. Minute zum ersten Mal durch Torjäger Franco Di Santo geprüft. Kurz darauf zog der Argentinier aus noch besserer Position ab, schoss aber Joel Matip an, der später mit Oberschenkelproblemen vom Platz musste. „Seine Kopfballstärke hat uns beim Gegentor dann gefehlt“, erklärte Di Matteo, der den insgesamt elften Ausfall verkraften musste.

Trotz der Personalnot agierte seine Elf gegen die beste Rückrunden-Mannschaft offensiver als zuletzt, entwickelte aber wenig Durchschlagskraft. Ein Heber des 19-jährigen Felix Platte, der nach seinem herzerfrischenden Auftritt beim 0:2 gegen Real Madrid drei Tage zuvor erstmals von Beginn an mitwirken durfte, verfehlte das Ziel (18.). Wolf musste erstmals bei einem Distanzschuss von Fuchs (32.) eingreifen. Auch Matip (40.) hätte mehr aus seiner Kopfballchance machen müssen. Sekunden vor der Halbzeit blieb ein Schuss von Benedikt Höwedes in der Werder-Abwehr hängen.

Nach Meyers 1:0-Führung schien Bremen geschlagen, zumal Schalke das Spiel weitgehend kontrollierte. Am Ende wurde der nimmermüde Einsatz der Werder-Elf durch den Ausgleich von Prödl noch belohnt.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 54,4 - 45,6

Torschüsse: 24 - 14

gew. Zweikämpfe in %: 45,8 - 54,2

Fouls: 13 - 12

Ecken: 7 - 1

Quelle: optasports.com