Schalke 04 nach 4:1 in Köln unbeirrt auf Top-Kurs

Köln (dpa) - Die Fußballprofis von Schalke 04 bleiben unbeirrt auf Titelkurs. Der 4:1 (0:1)-Erfolg beim 1. FC Köln untermauerte die königsblauen Hoffnungen auf die erste Meisterschaft seit 1958.

Ciprian Maricas erste Treffer für Schalke in der 60. und 72. Minute und der von Klaas-Jan Huntelaar verwandelte Foulelfmeter (78.) machten vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften Kölner RheinEnergieStadion den fünften Bundesliga-„Dreier“ der Huub-Stevens-Elf nacheinander perfekt. Marco Höger (82.) erhöhte bei seiner Tor-Premiere für „Königsblau“ auf 4:1.

Köln muss sich nach der dritten Niederlage in Serie wieder nach unten orientieren, obwohl Torjäger Lukas Podolski (4.) sein Team schon früh in Führung geschossen hatte. Vor dem 1:3 sah Kölns Miso Brecko wegen einer „Notbremse“ an Julian Draxler die Rote Karte.

„In der 2. Halbzeit sind wir volles Risiko gegangen. Das war der Schlüssel zum Sieg. Großes Kompliment, wie die Mannschaft zurückgekommen ist“, lobte Coach Stevens seine Elf. „Wir sind vielleicht noch keine Spitzenmannschaft, aber wir sind eine Mannschaft. So zurückzukommen, ist lobenswert“, betonte Abwehrspieler Christoph Metzelder. „Wir bekommen immer durch die gleichen Situationen die Gegentore“, jammerte dagegen Kölns Sascha Riether.

Kölns ehemaliger Zweitliga-Meistercoach Stevens (2004/2005) musste an alter Wirkungsstätte kräftig improvisieren, weil unter anderem Superstar Raúl, Kapitän Benedikt Höwedes, Lewis Holtby, Jefferson Farfan und Alexander Baumjohann wegen Verletzungen und der bis 1. März gesperrte US-Nationalspieler Jermaine Jones fehlten. Marica versuchte sich zunächst mehr schlecht als recht auf Raúls Position, die der Spanier wegen einer Wadenverhärtung nicht einnehmen konnte.

Die Kölner begannen fulminant. Schalkes Japaner Atsuto Uchida musste gegen Milivoje Novakovic auf der Linie klären (3.). Knapp 60 Sekunden danach fühlte sich keiner aus dem Stevens-Team für Podolski zuständig. Diese Nachlässigkeit bestrafte der Publikumsliebling aus knapp 20 Metern mit seinem starken linken Fuß und seinem 15. Saisontreffer gnadenlos.

Die Gäste fanden sich nur langsam besser zurecht und produzierten bei einem Doppel-Kopfball von Joel Matip und Kyriakos Papadopoulos auf das Tornetz (16.) ihre erste Chance. Danach erhöhten die „Knappen“ ihren Druck, ohne das Gehäuse von Michael Rensing zunächst ernsthaft gefährden zu können. Im Gegenteil: Drei Minuten vor der Halbzeit stand Podolski in Nahdistanz frei vor dem gegnerischen Tor, drosch den Ball aber gut einen Meter über die Querlatte.

Nach dem Wechsel wollte Schalke es wissen. Winter-Neuzugang Chinedu Obasi traf das Außennetz (48.), doch Torgefahr wie zuletzt beim 3:1 gegen Stuttgart oder davor beim 5:0 gegen Bremen war noch Fehlanzeige. Dafür wurde es hektischer. Bei einem unabsichtlichen Handspiel von Papadopoulos blieb der Elfmeterpfiff ebenso aus wie auf der anderen Seite, als Schalke-Spielführer Christoph Metzelder zu Fall kam.

Dann belohnte der Rumäne Marica das Vertrauen seines Trainers und köpfte nach einer Linksflanke von Christian Fuchs mit seinem ersten Tor für Schalke zum Ausgleich ein. Danach ging es Schlag auf Schlag, Köln brach in der Schlussphase regelrecht in sich zusammen.