Dank Ex-Freiburger Caligiuri Schalke setzt sich mit 1:0 gegen Freiburg an Spitze fest
Freiburg (dpa) - Nach seinem Siegtor gegen seinen früheren Club SC Freiburg freute sich Schalke-Profi Daniel Caligiuri nur verhalten.
„Es ist auch ein bisschen Mitleid für die Freiburger dabei“, erklärte der Mittelfeldspieler nach dem 1:0 (0:0), „weil sie es in der ersten Halbzeit gut gemacht haben. Ich habe nur kurz gejubelt, aber dann Respekt gezeigt, weil hier alles begonnen hat.“
Mit seinem abgefälschten Treffer in der 62. Minute schoss Caligiuri den FC Schalke 04 am Samstag auf Platz vier der Fußball-Bundesliga. „Es läuft im Moment sehr gut für uns“, sagte der 29-Jährige. Die Gelsenkirchener festigten ihre Position in der Spitzengruppe und bleiben auf Kurs Champions League. Freiburg dagegen rutschte auf den Relegationsplatz, obwohl sie in einem munteren Spiel couragiert aufgetreten waren.
Dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit fügten die Königsblauen den Badenern vor 24 000 Zuschauern die erste Heim-Niederlage der Bundesliga-Saison zu. „Ich glaube, dass wir glücklich sein können, hier gewonnen zu haben“, erklärte Coach Domenico Tedesco. „Heute haben wir gewonnen, sind aber nicht komplett zufrieden mit unserem Spiel. Wir nehmen Hausaufgaben mit.“
Dennoch hüpften die Gäste noch lange nach dem Schlusspfiff vor ihrer Fankurve, die Gastgeber schlichen dagegen enttäuscht vom Platz. „Der Druck wird größer. Das Problem ist, dass wir so viele Verletzte haben“, sagte Freiburgs Trainer Christian Streich.
Seine Sorgen nahmen mit dem Ausfall von Mike Frantz noch zu. Der Mittelfeldspieler war nach rund einer Stunde vom Platz gehumpelt und zog sich laut Streich vermutlich eine Innenbandblessur am Knie zu. Eine Untersuchung am Montag soll Gewissheit bringen. Nur wenige Momente nach der Einwechslung von Amir Abrashi für Frantz hatte Caligiuri seinen Ex-Club mit dem Tor geschockt.
Die Freiburger hatten gegen den verhalten beginnenden Europapokal-Aspiranten in der ersten Hälfte überraschend etwas mehr vom Spiel gehabt. Gefährliche Torraumszenen blieben allerdings eine knappe halbe Stunde eine Seltenheit. Plötzlich gingen dann die Gelsenkirchener beinahe in Führung: Stürmer Franco di Santo setzte sich auf rechts durch, passte auf Jewgeni Konopljanka, der am linken Pfosten scheiterte. SC-Verteidiger Pascal Stenzel klärte (29.).
Als wäre das ein Weckruf gewesen, folgten daraufhin binnen weniger Minuten zwei Aluminium-Treffer der Badener: Zunächst landete Nils Petersens Schuss am Lattenkreuz, nachdem der Versuch von Frantz und der Parade von Ralf Fährmann bei ihm gelandet war (32.). Dann traf Bartosz Kapustka nach einer sehenswerten Aktion aus der Distanz die Latte (37.). „Wir haben Chancen und nutzen sie nicht. Wir kriegen dann ein Tor, was so nicht oft fällt“, klagte Streich.
Für den Coach endete die Begegnung nicht nur mit der zweiten Niederlage nacheinander, sie war auch mit einem Schreckmoment losgegangen. Sein Offensivakteur Janik Haberer rutschte in den an der Seitenlinie stehenden Coach unfreiwillig hinein, Streich stürzte und fiel schmerzhaft auf die Schulter. „Meine Schulter ist uninteressant, weil ich nicht kicken kann“, sagte der 52-Jährige nach dem Abpfiff mit frustrierter Miene. „Ich würde sie eintauschen, meine Schulter kaputt und zwei Spieler gesund.“