Stuttgart bleibt nach Niederlage in Wolfsburg Letzter
Wolfsburg (dpa) - Die Abstiegsgefahr ist für den VfB Stuttgart noch größer geworden. Der Letzte der Fußball-Bundesliga unterlag beim VfL Wolfsburg mit 1:3 (1:1) und hat durch den Sieg der Freiburger über Köln jetzt fünf Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz.
„Ich bin enttäuscht, dass wir die Punkte hiergelassen haben“, kommentierte Trainer Huub Stevens: „Wir hatten in der ersten Halbzeit die besseren Chancen.“ Sein Kollege Dieter Hecking war sauer wegen der schwachen ersten Hälfte seines Teams, aber die daheim weiter ungeschlagenen Wolfsburger festigten mit dem Sieg ihren zweiten Platz und ziehen unbeirrt Richtung Champions League. „Immer wird das nicht gutgehen“, sagte Hecking. Der Coach kündigte an: „Es wird noch ein paar deutliche Worte geben.“ Für den VfL trafen vor 30 000 Zuschauern Ricardo Rodriguez (41./Foulelfmeter, 65.) und André Schürrle (76.) mit seinem ersten VfL-Tor. Für die Stuttgarter erzielte Martin Harnik (44.) den zwischenzeitlichen Ausgleich.
Die Wolfsburger hatten Anlaufschwierigkeiten. Sie machten in der Anfangsphase ungewohnt viele Fehler. Vor allem in der Defensive standen sie nicht souverän und ließen den Gästen zu viel Raum. Auch wenn Heckings Team deutlich mehr Ballbesitz hatte, wirkte es nicht überlegen. Erst nach einer knappen Stunde wurden die Gastgeber deutlich dominanter und schossen einen verdienten Sieg heraus.
Der VfB trat nach den drei Punkten gegen Frankfurt lange Zeit forsch auf. Wie ein verängstigter Abstiegskandidat wirkte Stuttgart anfangs nicht und spielte eine Halbzeit lang munter mit. Die Schwaben stellten sich nicht hinten rein, sondern suchten mutig den Weg nach vorne. Nach dem zweiten Wolfsburger Treffer hatten die Stuttgarter dem VfL aber nichts mehr entgegenzusetzen und brachen ein.
Auch in der Offensive klappte bei den Wolfsburgern längst nicht alles. Kevin De Bruyne konnte sich zunächst nicht wie gewohnt in Szene setzen. Der in erster Linie von Serey Dié hart attackierte De Bruyne benötigte einige Zeit, ehe er wieder aufdrehte und glänzen konnte.
Zu selten gelangen Angriffe über die Außenbahnen. Vieirinha und Daniel Caligiuri konnten Mittelstürmer Bas Dost kaum in Szene setzen. Der Niederländer erhielt nur in Ausnahmefällen die Anspiele, die er für seine Torgefahr benötigt. Erst mit den eingewechselten Schürrle und Ivan Perisic erhöhte sich der Druck.
Für die ersten beiden Tore brauchten die Wolfsburger Standards. Rodriguez verwandelte einen Elfmeter sicher und traf bei einem Freistoß aus rund 30 Metern direkt ins Tor, weil Naldo nicht per Kopf an den Ball kam und der sonst sichere VfB-Keeper Sven Ulreich nicht mehr reagierte.
Danach durfte Schürrle seinen ersten Treffer im Wolfsburger Trikot bejubeln: Der Nationalspieler schoss eine De-Bruyne-Vorlage ins Netz. „Ich bin sehr glücklich“, sagte Schürrle beim Pay-TV-Sender Sky: „Es wurde auch Zeit.“
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 62 - 38
Torschüsse: 23 - 13
gew. Zweikämpfe in %: 58,1 - 41,9
Fouls: 14 - 16
Ecken: 8 - 7
Quelle: optasports.com