Umjubeltes Comeback: Kagawa führt BVB zum 3:1
Dortmund (dpa) - Am Ende der sehenswerten Show überließen ihm seine Mitspieler die große Bühne. Ganz allein stand Shinji Kagawa nach dem Rückzug seiner Kollegen vor der mächtigen Südtribüne und genoss die tosenden Sprechchöre der Fans.
Nach zweijähriger Leidenszeit in Manchester gab es für den Japaner endlich wieder einmal Grund zur Freude. Sichtlich bewegt kommentierte er die lange vermisste Atmosphäre an seiner alten und neuen Dortmunder Wirkungsstätte: „Ich hatte heute die ganze Zeit Gänsehaut. Es war sehr erfrischend und eine Freude, wieder in diesem Stadion zu spielen.“
Besser hätte das Comeback des Mittelfeldspielers kaum verlaufen können. Beim 3:1 (2:0) von Borussia Dortmund über den SC Freiburg überzeugte Kagawa nicht nur als Vorbereiter, sondern trat auch als Torschütze in Erscheinung. Dank seiner klugen Regie gelang dem Revierclub eine gelungene Generalprobe für den Champions-League-Auftakt am Dienstag gegen den FC Arsenal. Trainer Jürgen Klopp war voll des Lobes für den Rückkehrer: „Er war gut, für sein erstes Spiel sogar sehr gut. Shinji war schon heute eine prägende Figur.“
Anders als beim verpatzten Saisonauftakt gegen Leverkusen (0:2) im ersten Heimspiel dominierte der BVB die Partie und kam durch die Treffer von Adrian Ramos (34.), Kagawa (41.) und Pierre-Emerick Aubameyang (78.) vor 80 200 Zuschauern zu einem verdienten Sieg. Für die Gäste war es trotz des späten Treffers von Oliver Sorg (90.) die neunte Niederlage gegen den BVB in Serie. „Wir wollten gegen den BVB tief stehen. Das hat zunächst gut funktioniert. Doch dann haben wir zwei Fehler gemacht, da war das Spiel schon fast gelaufen“, klagte SC-Trainer Christian Streich.
Die ersten Jubelstürme für Kagawa hatte es bereits vor dem Anpfiff gegeben. Stürmisch begrüßten die Fans ihren zurückgekehrten Liebling. Der vor zwei Wochen von Manchester United verpflichtete Zauberzwerg stand in der Startformation und ersetzte den verletzten Nationalspieler Marco Reus im zentralen Mittelfeld. Sein letztes Punktspiel im BVB-Dress hatte Kagawa vor 861 Tagen am 5. Mai 2012 bestritten - gegen Freiburg.
Die Hoffnung der Dortmunder auf einen belebenden Effekt ging in Erfüllung. Kagawas kluges Zuspiel auf den agilen Großkreutz leitete die Dortmunder Führung ein. Die Flanke des deutschen Nationalspielers beförderte Neuzugang Ramos aus vier Metern ins Netz. Sieben Minuten später nutzte der 8 Millionen Euro teure Kagawa einen Pass von Ramos und sorgte mit einem Flachschuss aus 12 Metern für das umjubelte 2:0.
Nach Wiederanpfiff senkte die Borussia das Tempo. Erster emotionaler Höhepunkt für die BVB-Fans war die Auswechslung von Kagawa, der - auf zwei Betreuer gestützt - in der 64. Minute den Platz verließ. Bei allem Lob für den Japaner sah Mittelfeldspieler Sebastian Kehl noch Luft nach oben: „Man hat gesehen, dass Shinji nach 60 Minuten platt war. Er wird noch Zeit brauchen, bis er wieder der Alte ist.“
Zwar bemühten sich die Gäste in der Schlussphase um Schadensminimierung, blieben bei ihren Angriffsbemühungen jedoch zumeist harmlos. Ein Konter der Borussia machte den 150. Bundesligasieg von Trainer Klopp endgültig perfekt. Der eingewechselte Aubameyang nutzte seine Schnelligkeit zu einem Solo über den halben Platz und schloss eiskalt zum 3:0 ab.
Spieldaten
Ballbesitz in %: 61,2 - 38,8
Torschüsse: 15 - 4
gew. Zweikämpfe in %: 53,5 - 46,5
Fouls: 10 - 14
Ecken: 3 - 5
Quelle: optasports.com