Verunsicherter HSV verliert mit 1:3 gegen Freiburg
Hamburg (dpa) - Viele Anhänger des Hamburger SV verließen fluchtartig das Stadion, die verbliebenen Fans pfiffen minutenlang nach der 1:3 (0:2)-Niederlage gegen den SC Freiburg.
Die Elf von Trainer Thorsten Fink bestätigte ihren Ruf als schlechteste Heimmannschaft und steckt nun tief im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. „Wir müssen alle wissen, dass wir in einer sehr schwierigen Situation und im Abstiegskampf sind“, sagte Sportdirektor Frank Arnesen, der die Partie zum „Sechs-Punkte-Spiel“ erklärt hatte.
Johannes Flum (20.), Daniel Caligiuri (43.) und Cedric Makiadi (72.) schossen die Breisgauer zum verdienten zweiten Auswärtssieg, das Gegentor gelang Ivo Ilicevic (75.). Damit fuhr die Elf von Trainer Christian Streich wichtige drei Punkte ein und kann mit nun 25 Zählern weiter auf den Klassenverbleib hoffen. „Wir hatten heute Glück, denn der HSV hätte in Führung gehen können“, sagte Streich.
Die Hanseaten bleiben mit 27 Zählern auf dem 14. Tabellenplatz, stehen aber nur noch zwei Punkte vor Freiburg. „Ich bin mir ganz sicher, dass die Mannschaft die Qualität hat, in der Klasse zu bleiben. Das ist unser Ziel, und den Auftrag und den Kampf nehmen wir an“, betonte Trainer Thorsten Fink, der viel umstellen musste. Für den Gelb-gesperrten Heiko Westermann rückte Michael Mancienne neben Jeffrey Bruma in die Defensivzentrale. Und für den verletzten Dennis Aogo rutschte der wieder einmal fehlerhafte Serbe Slobodan Rajkovic auf die linke Abwehrseite.
Den Gastgebern war die Verunsicherung anzumerken. Nur vereinzelt tauchte der HSV vor dem Tor des Gegners auf und vergab dann aus aussichtsreicher Position. So passte Ilicevic nach zwei Minuten in den Lauf von Mladen Petric, der Torhüter Oliver Baumann ausspielte und auf Tolgay Arslan abgab. Der 21-Jährige traf jedoch aus kurzer Distanz nicht, der Ball trudelte am Pfosten vorbei. „Das war ein Hundertprozentiger, den muss er machen“, sagte David Jarolim. Auch Petric (10.) hätte die Hanseaten in Führung schießen können, doch Baumann lenkte den strammen Schuss über die Latte.
So ergriffen die zunächst defensiv eingestellten Freiburger ihre erste Chance und konnten dabei sogar auf die Mithilfe des HSV bauen. Ein von Jarolim abgelenkter Freistoß von Jonathan Schmid landete bei Flum, dessen Schuss abgefälscht von Petric im Tor landete. Danach verloren die Hamburger völlig ihre Linie und kassierten das 0:2 durch Caligiuri, wobei Gegenspieler Dennis Diekmeier ihn ganz allein ließ. Der Deutsch-Italiener verwandelte eine Flanke von Mensur Mujdza.
Nach der Pause setzte Fink auf totale Offensive und brachte mit Son Heung Min für Gökhan Töre und Marcus Berg für Robert Tesche zwei weitere Stürmer. Die Hausherren hatten sich viel vorgenommen, doch der erste Angriff durch Diekmeier auf Rajkovic endete in den Armen von Baumann. Auch Aktivposten Jarolim, der erstmals seit Mai 2010 in seinem 250. Bundesliga-Einsatz für die Norddeutschen wieder die Kapitänsbinde trug, konnte die Partie nicht drehen. So passte es ins Bild, dass Petric (59.) aus drei Metern nach einem schnellen Konter über Ilicevic und Son das leere Tor nicht traf.
Stattdessen musste die Abwehr das 0:3 durch Makiadi im Anschluss an einen gut einstudierten Freistoß von Julian Schuster schlucken. Ilicevics Gegentor änderte nichts an der Niederlage.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 61,4 - 38,6
Torschüsse: 15 - 12
gew. Zweikämpfe in %: 56,5 - 43,5
Fouls: 16 - 25
Ecken: 4 - 5
Quelle: optasports.com