Spieltagsmomente: Vom Auslaufen nach Mitternacht und Kießlings Ungehörigkeit

Erste Entscheidungen

Foto: Judith Michaelis

Hier soll nichts durchgehen, nach dem 28.Spieltag halten wir erste Ergebnisse fest: Der FC Bayern hat nach dem Sieg gegen Frankfurt Platz drei und die Champions-League-Teilnahme in der nächsten Saison definitiv sicher. Auch in Wolfsburg darf man sich freuen: Der VfL wird die Saison nicht schlechter als auf Rang vier beenden, die Qualifikationsspiele zur Königsklasse sind also nicht mehr zu nehmen.

Manchmal fragt man sich ja, in welchen Punkten sich Trainer in ihrer Arbeit überhaupt noch unterscheiden können. Pal Dardai, Trainer von Hertha BSC Berlin, hat jetzt einen neuen Maßstab gesetzt. Nach dem 1:1 in Hannover am Freitagabend war in der Nacht um 2.30 Uhr nach Ankunft in Berlin das Auslaufen angesetzt. „Pal hat immer neue Ideen...“, twitterte Abwehrspieler John Heitinga. Offenbar kein Problem für die Berliner, bei denen Valentin Stocker mit einem Zaubertor begeisterte. Das Video des zunehmend begeisternden Stocker und seinem spektakulärem Seitfallzieher ist auch in der Schweiz der große Hit. „Das war ein Weltklassetor. Dafür lohnt es sich ins Stadion zu gehen“, sagte Pal Dardai. „Ich hatte Gänsehaut.“

28 Sekunden benötigte Gladbachs Oscar Wendt zum 1:0 gegen Borussia Dortmund. Es war das schnellste Tor für die Borussia seit Erhebung der Daten.

Von wegen Auslaufmodell: Stefan Kießling hat sich allen Unkenrufen zum Trotz nach einem kurzen Hänger wieder zum unverzichtbaren Führungsspieler im Leverkusener Sturm gemausert. Dass der Franke bei Bayer längst eine historische Figur ist, hat er jetzt auch schriftlich: 133 Tore erzielte Kießling in der Bundesliga. Er überholte damit Bayers Sportchef Rudi Völler. Gemeinsam mit Giovane Elber bedeutet das Platz 19 in der Ewigen Bestenliste.

599 Minuten lang musste der SC Paderborn warten — dann traf Elias Kachunga beim 2:1-Sieg gegen den FC Augsburg zur Führung. „Das war sehr wichtig für uns, für unsere Seele, für unseren Kopf, für unseren Fuß“, sagte Florian Hartherz und gab damit einen kleinen Eindruck, wie belastend eine dauerhafte Negativserie für einen Aufsteiger wie Paderborn sein muss. Zuvor gab es sechs Spiele ohne Sieg und ohne Tor.

162 Tage nach seinem Sehnenriss im Oberschenkel war auf einmal ein Weltmeister wieder da. Das 14-Minuten-Comeback von Julian Draxler für Schalke 04 war allerdings von schlechten Rahmenbedingungen begleitet — ein 0:0 gegen Freiburg. Sollte Schalke auch noch die Europa-League-Teilnahme verspielen, dürfte sich auch die Frage nach seiner Zukunft im Revier stellen. Unlängst hatte der Nationalspieler offen gesagt, im Sommer überlegen zu wollen, „was sinnvoll“ sei. Sein bis zum 30. Juni 2018 datierter Vertrag soll eine Ausstiegsklausel für rund 45 Millionen Euro enthalten.