Spieltagsmomente: Vom Glück der Einwechselspieler
Bundesliga: Von Bruderliebe bis hin zum Rekord-Franzose
<h3 style="text-align: center;">Bruder-Liebe
Als Raffael in der 65. Minute ausgewechselt wurde, gab es zum Abschied auf dem Rasen des Borussia Parks noch schnell einen Bruder-Kuss für Ronny. Die beiden Brasilianer spielten zum zweiten Mal in der Bundesliga gegeneinander. Beide Male hatte der ein Jahr ältere Raffael mit Borussia Mönchengladbach das bessere Ende für sich. Und wie schon beim 3:0-Sieg gegen Hertha im März erzielte er auch beim 2:1-Erfolg am Samstag einen Treffer. Gegen seinen Ex-Klub. Und gegen seinen Bruder. Ronny hatte ihm für das anschließende Familientreffer bereits im Falle einer Niederlage schlechte Laune angedroht. Hat auch nichts genutzt.
Glücklich, wer noch ein oder zwei Asse im Ärmel hat. Wie Dieter Hecking. Der Trainer des VfL Wolfsburg wechselte in der 67. Minute in Hannover Bas Dost ein - Dost traf zwei Minuten später zum 2:1 für den VfL. In der 82. Minute brachte Hecking Maximilian Arnold - prompt stand es drei Minuten später 3:1, Torschütze: Arnold. Auch der Last-Minute-Siegtreffer der Augsburger in Köln ging auf das Konto eines Jokers: Alexander Esswein, fünf Minuten zuvor eingewechselt, traf in der 90. In Gladbach war noch der Herthaner Kalou mit einem Elfmeter erfolgreich. Auch er ein Joker. Brauchte für sein Tor aber geschlagene 20 Minuten. Elias Kachunga, der für Paderborn kurz vor Schluss den Ausgleich gegen Freiburg erzielte, benötigte gar die komplette zweite Hälfte als Anlaufzeit. Und gestern traf noch der Bremer Joker Luca Caldirola in Frankfurt. Alle anderen Joker trafen - nicht.
Die Bayern lieben ihre Franzosen. Einst die fleißigen Bienen Bixente Lizarazu und Willy Sagnol. Jetzt ihr rasendes Muskelpaket Franck Ribéry. Der Stürmer erzielte gegen Leverkusen nicht nur seinen 100. Pflichtspiel-Treffer, sondern ist nun der Rekord-Franzose der Bundesliga. Mit seinem 186. Einsatz überflügelte der 31-Jährige den früheren Stuttgarter Matthieu Delpierre (185). "Je t'aime" ("Ich liebe dich"), sagte Teamkollege Rafinha zu Ribéry nach dessen Tor. Und Ribéry, offenbar ein wenig überrumpelt, echote: "Je t'aime". So viel Harmonie, da kann einfach nichts mehr schief gehen in München.