2:2 gegen Ingolstadt Stögers Stellenprofil: Köln in die Spur bringen
Ingolstadt (dpa) - Selbst in einem „Schweinskick“ konnte sich Kölns Trainer Peter Stöger auf Dauertorjäger Anthony Modeste verlassen. Der Österreicher wartet mit seinen Rheinländern in der Fußball-Bundesliga jedoch weiter auf die Trendwende.
„In meinem Stellenprofil ist das drinnen zu schauen, woran liegt's, was können wir verbessern, wo muss ich wen mental vielleicht ein bisschen streicheln. Vielleicht ist auch jemand dabei, den ich ein bisschen härter angreifen muss“, sagte Stöger nach dem 2:2 (1:1) beim FC Ingolstadt.
Kurz nach dem fünften sieglosen Spiel nacheinander hatte der Wiener noch keine schlüssige Erklärung für den schwachen Auftritt seiner Mannschaft. „Es war ein richtiger Schweinskick. Wir haben keine spielerischen Lösungen gefunden und waren in der Verteidigung nicht kompromisslos“, analysierte Stöger. „Die Körpersprache war nicht so, wie wir uns das erhofft hatten. Aber das ist jetzt der Trainerjob, die Mannschaft wieder in die Spur zu bringen.“
Darin ist Modeste schon die ganze Spielzeit. Aber selbst seine Saisontore 18 und 19 (15. Minute/Foulelfmeter, 60.) genügten den Kölnern nicht. Dario Lezcano (42.) und Romain Brégerie (69.), dessen Schuss Torwart-Rückkehrer Timo Horn durchrutschen ließ, sicherten den spielbestimmenden Ingolstädtern das Remis. „Er hat natürlich auch eine Mannschaft, die viel für ihn macht. Das geht Hand in Hand“, sagte Stöger über die Treffsicherheit von Modeste.
Horn musste sich nach seinem schweren Patzer keine kritischen Worte anhören. Sein Comeback nach viermonatiger Zwangspause wegen einer Meniskusverletzung hatte sich der Olympia-Torwart jedoch anders vorgestellt. „Der Moment danach ist sehr bitter und im Endeffekt hat es uns zwei Punkte gekostet“, meinte Horn nach seinem Fehlgriff. „Eine Szene überschattet dann leider den Rest des Spiels.“
So wie er selbst schnell zu seiner alten Form finden will, soll auch sein FC wieder auf Kurs kommen. „Wir haben eigentlich eine gute Ausgangslage, haben in den letzten Spielen aber nicht so gepunktet, deswegen hätte uns ein Dreier auch fürs Selbstbewusstsein gut getan“, sagte der 23-Jährige vor dem Heimspiel gegen Hertha BSC. Mit 34 Punkten sind die Kölner jedoch weiter ganz nah dran an den lukrativen internationalen Rängen.
Sie müssen aber wieder Sicherheit finden. „Das Selbstvertrauen ist nicht so, dass man Tiki-Taka spielt“, bewertete Kapitän Matthias Lehmann den Auftritt in Ingolstadt. Der mangelnde Glaube in die eigenen Stärken ist eine Baustelle von Stöger. Verletzungsbedingte Umbauarbeiten, Formschwankungen von Leistungsträgern sind weitere. „Wir hatten das schon mal besser und werden es im Idealfall wieder so hinbringen. Ich habe einiges zu tun, dass wir das wieder besser ausschauen lassen“, sagte Stöger gelassen. „Ich kenne meine Jungs, das ist eine total willige Truppe.“