Trainer Lieberknecht will emotionale Art beibehalten
Braunschweig (dpa) - Torsten Lieberknecht sieht keine Gefahr, sich mit seinem emotionalen Auftreten als Fußball-Trainer des Bundesligisten Eintracht Braunschweig abzunutzen.
„Nein, die sehe ich nicht. Das würde ja sonst auch heißen, dass ich mich komplett ändern müsste. Es ist ja nicht so, dass ich irgendwelchen Stuss erzähle“, sagte der 40-Jährige der „Welt am Sonntag“.
Lieberknecht hatte die Eintracht von der dritten bis in die erste Liga geführt. „Das erreichst du nicht, wenn du nur emotional bist, wenn da nicht mehr dahintersteckt“, meinte der Ex-Profi, der mit seinen Auftritten nach einigen der bisherigen acht Saisonspiele Aufsehen erregt hatte. Nach dem 0:4 beim Hamburger SV am 4. Spieltag etwa hatte er in einer Wutrede unter anderem ironisch von Braunschweig als „Piss-Verein“ gesprochen. „Das war doch authentisch. Es gibt doch wirklich schlimmere Wörter“, rechtfertigte sich Lieberknecht.
Nach dem 0:4 gegen Stuttgart am 7. Spieltag hatte sich der Eintracht-Coach selbst infrage gestellt und so Rücktritts-Spekulationen ausgelöst. Nach einer Welle der Solidarisierung durch Fans und Clubfunktionäre gelang der Eintracht daraufhin im Derby in Wolfsburg mit 2:0 der erste Saisonsieg. „Das war aber kein bewusstes Handeln. Es war emotional, aber in den Worten trotzdem auch rational gewählt“ sagte Lieberknecht.