Trainer Roger Schmidt: Zufrieden trotz Rückschritt

Leverkusen. Roger Schmidt fasste das Spiel korrekt zusammen. „Es war recht schwer für uns. Wir wollten nach vorne Druck machen, mussten aber ständig vor den gefährlichen Kontern auf der Hut sein“, sagte Leverkusens Trainer nach dem 1:1 gegen Mönchengladbach und ergänzte: „Dann muss man am Ende eben auch mal mit einem Unentschieden zufrieden sein.“ In der Tat war es in diesem Falle ein Ergebnis, welches in Ordnung geht, das kleine Wörtchen „mal“ in Schmidts Aussage wirft jedoch Fragen auf.

Roger Schmidt, Trainer bei Bayer Leverkusen, auf der Pressekonferenz.

Foto: Kai Schwörer

Im Saisonverlauf hat die „Werkself“ schließlich bereits mehrfach Punkte liegen gelassen und so das vor Saisonbeginn kommunizierte Vorhaben, oben angreifen zu wollen, bislang nicht voll umsetzen können. „Ich habe lediglich angekündigt, dass ich offensiven Fußball bieten will. Wir sind jedoch nicht so vermessen zu glauben, damit jeden Gegner in Grund und Boden zu spielen. Ich bin zufrieden mit dem, was meine Mannschaft auf dem Platz zeigt. Schließlich sind wir Dritter“, sagte Schmidt. Das ist auf den ersten Blick nicht zu bestreiten.

Allerdings ist der zweite Wolfsburg bereits sechs Punkte entfernt und braucht Schmidts Team für Spitzenreiter Bayern München bei 15 Zählern Rückstand ein Fernglas. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr war Leverkusen nach 15 Spielen zweiter, hatte dreizehn Punkte mehr auf dem Konto und lag nur vier Zähler hinter den Bayern. Geschäftsführer Michael Schade liegt daher mit Schmidt in der Bewertung des aktuell erreichten auch nicht auf einer Wellenlänge. Denn die Statistik besagt ja auch, dass Bayer Leverkusen von den bislang 15 Spielen neun nicht gewinnen konnte. „Das brauchen wir nicht schönreden.

Da liegen wir ganz klar hinter unseren Erwartungen zurück. Die Konkurrenten hatten uns am Samstag eine Vorlage gegeben, die wir nicht nutzen konnten“, sagte Schade. Noch stottert der Motor. Doch vielleicht war man unter dem Bayer-Kreuz durch Zugänge und Trainer-Philosophie auch einfach zu euphorisch. Bei RB Salzburg brauchte Schmidt zwei Jahre, um sein System zu perfektionieren. Ein Jahr vor dem Titelgewinn 2014 hat ihm der heutige Kölner Peter Stöger mit Austria Wien den Titel weggeschnappt. Es ist also Geduld gefragt