Trainingsstart in Frankfurt - Bendtner Top-Kandidat

Frankfurt/Main (dpa) - Mit dem Schalk im Nacken und ein paar schlagfertigen Antworten hat Neu-Coach Thomas Schaaf eine lockere Atmosphäre beim Trainingsauftakt von Eintracht Frankfurt verbreitet. Das was er bei der ersten Einheit sah, gefiel dem Trainer.

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„Das war gut, alle haben gut mitgemacht. Wir freuen uns, endlich auf den Platz zu kommen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren“, sagte der 53-Jährige. Bei sengender Hitze sahen sich ein paar hundert Fans den lockeren Aufgalopp der 25 Fußball-Profis an. Einzige Neulinge waren der von Werder Bremen verpflichtete Aleksandar Ignjovski und der von der Mainzer U19 gekommene David Kinsombi. Die beiden aus Nürnberg geholten Timothy Chandler und Makoto Hasebe haben noch WM-Urlaub.

Neben den etablierten Kräften gibt der Bundesligist daher auch zahlreichen A-Jugendlichen im am Sonntag beginnenden Trainingslager auf der Nordseeinsel Norderney eine Bewährungschance. Zumal auch Neuverpflichtungen in nächster Zeit nicht in Sicht sind. „Wir brauchen Geduld“, sagte Schaaf.

Vor allem bei Wunschkandidat Nicklas Bendtner, der schon vor einem Jahr im Eintracht-Fokus stand. Das Interesse am dänischen Stürmer vom FC Arsenal ist nach wie vor groß. „Er ist in unserem Kopf. Es gibt noch nichts Konkretes, aber er ist eine Option. Wir prüfen, ob das für uns machbar ist“, sagte Sportmanager Bruno Hübner. Die Gespräche im letzten Sommer seien sehr konstruktiv gewesen. Bendtner könne es sich vorstellen. „Wir warten mal ab. Natürlich kann es eine Win-Win-Situation werden. Er hat seine Qualität“, sagte Hübner.

Allerdings auch seinen Preis. Sieben Millionen Euro stehen der Eintracht für Transfers zur Verfügung, Bendtner würde den Großteil verschlingen. „Unser Fokus liegt auf einem Stürmer. Das wird unser wichtigster Transfer. Davon hängen alle anderen Positionen ab“, erklärte Hübner. Drei oder vier Spieler im Offensivbereich will er noch holen. Dazu gehört auch Tranquillo Barnetta. „Er geht erst mal nach Schalke zurück und checkt seine sportliche Situation dort. Dann nehmen wir die Gespräche wieder auf“, sagte der 53-Jährige. Bei den anderen Kandidaten ist er zuversichtlich. „Wenn das alles gelingt, sind wir sehr gut aufgestellt.“

In Schaaf hat er da einen Bruder im Geiste. Tiefenentspannt beobachtet der Coach den Transfermarkt. „Wir machen uns nicht verrückt. Alles ist noch möglich. So wie es kommt so kommt es“, erklärte er daher gelassen. Aber natürlich wäre es ihm lieber, die Neuen wären schon auf dem Trainingsplatz. „Die hätten letzte Woche schon da sein sollen, ist doch klar. Jeder Tag hilft natürlich, sich hier einzuleben“, sagte Schaaf.