Traumtor und Turbostart: Bayern fertigen Bremen 6:0 ab
München (dpa) - Das war schon wieder meisterlich. Nach einem Turbo-Doppelpack in der Anfangsphase ist der FC Bayern München bei der Bundesliga-Premiere von Trainer Carlo Ancelotti zum höchsten Sieg in einem Eröffnungsspiel des amtierenden Champions gestürmt.
Gegen einen völlig überforderten SV Werder Bremen gewann der Titelverteidiger am Freitagabend ohne Gegenwehr mit 6:0 (2:0). 75 000 Zuschauer in der Münchner Fußball-Arena bejubelten beim Start der 54. Bundesligasaison in den besonders rasanten ersten Minuten ein Traumtor des Spaniers Xabi Alonso (9. Minute) und das rasch folgende 2:0 des letztmaligen Torschützenkönigs Robert Lewandowski (13.).
Danach drosselte der Serienmeister kurz die Torproduktion. Doch nach der Pause legten die Münchner gleich wieder los. Gerade einmal 41 Sekunden waren in der zweiten Halbzeit gespielt, da schraubte erneut Lewandowski das Ergebnis für die spielfreudigen Münchner auf 3:0. Dann durfte sich beim 4:0 selbst Abwehrspieler Philipp Lahm in die Torschützenliste eintragen (66.). Franck Ribéry (73.) und wieder Lewandowski per Foulelfmeter (77.) mit seinem dritten Treffer sorgten für den Endstand. In der vergangenen Saison war Lewandowski 30 Mal erfolgreich.
Werder erlebte eine Woche nach dem Pokal-Aus beim Drittligisten Sportfreunde Lotte die nächste Demütigung. An der Weser muss nach dem Fehlstart eine ganz schwere Saison befürchtet werden. Trainer Viktor Skripnik steht bereits mächtig unter Druck.
Nach der kurzen Saison-Eröffnungsfeier mit der von Tim Bendzko gesungenen Nationalhymne begannen die Bayern volle Lotte. Die Bremer versuchten den Angriffswirbel der Gastgeber mit einer extrem defensiven Ausrichtung zu stoppen. Doch alles was sich Werder-Coach Skripnik im Vorfeld als Taktik ausgedacht hatte, war bereits nach einer Viertelstunde Makulatur.
Zunächst brachte Xabi Alonso die Bayern mit einem herrlichen Volleyschuss in Führung, dann war Torschützenkönig Lewandowski nach einem feinen Vertikalpass von Ribéry aus spitzem Winkel erfolgreich. Die Kombination dokumentierte die neue Spielweise des Rekordmeisters unter Ancelotti. Die endlosen Ballpassagen bei Pep Guardiola sollen einer schnelleren Spielweise in die Spitze weichen. Nach Ballgewinn nahmen die Hausherren sofort den Weg in Richtung Werder-Strafraum, vor allem Alonso glänzte mit brillanten Pässen aus dem Mittelfeld.
Die Bremer wurden den ganzen Abend nie zu einem ebenbürtigen Gegner. Ohne das verletzt fehlende Offensiv-Trio Zlatko Junuzovic, Max Kruse und Claudio Pizarro waren die Norddeutschen einfach zu limitiert. So war die Spannung frühzeitig raus. Dennoch versuchten die Bayern ihre Anhänger weiter gut zu unterhalten, die Techniker um Ribéry und Thiago konnten sich das eine oder andere Kabinettstückchen leisten.
Ancelotti verfolgte sein erstes Bundesligaspiel an der Seitenlinie im feinen Zwirn ganz gelassen. Die Hände entweder auf dem Rücken oder vor der Brust verschränkt konnte der Italiener die 90 Minuten einfach genießen. Skripnik stand im Trainingsanzug dagegen wie versteinert vor seiner Bank. Das beste aus Sicht der völlig überforderten Bremer zur Pause war das Ergebnis.
Doch dem Seitenwechsel legten die Bayern gleich wieder los. Nach Flanke von Thomas Müller vollstreckte Lewandowski völlig freistehend. Erst in der 53. Minute wurde Werder durch Luca Caldirola erstmals etwas gefährlich. Das war's. Danach spielten weiter nur die Bayern und machten den ersten Kantersieg der Saison perfekt.