Trotz Aufschwung: HSV-Coach van Marwijk gegen Euphorie

Hamburg (dpa) - Trainer Bert van Marwijk dämpft beim Hamburger SV die Erwartungen und wirbt um Sachlichkeit. „Wenn wir einmal gewinnen, gibt es bei mir keine Euphorie. Wenn wir einmal verlieren, gibt es aber auch keine Panik.

Wir müssen stets normal bleiben“, sagte der 61 Jahre alte Fußball-Lehrer.

Seit zwei Wochen ist der Fink-Nachfolger im Amt und holte mit dem zuvor kriselnden Bundesliga-Traditionsclub in Frankfurt (2:2) und Nürnberg (5:0) vier Punkte. Trotz der berechtigten Freude über den Aufschwung will der erfahrene Coach seinen Weg bei den Norddeutschen konsequent weitergehen und warnt deshalb vor überzogener Begeisterung.

„Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen“, wurde der Coach des Tabellen-15. auf hsv.de zitiert. Er könne zwar verstehen, dass sich die Menschen in Hamburg nach Erfolgen sehnten. „Aber was bis jetzt passiert ist, ist nur ein Anfang. So ein Prozess dauert Wochen, manchmal Monate. Die Spieler lernen mich auch gerade erst kennen. Ich kann nicht in zwei Wochen alles erzählen und trainieren.“

Optimismus sei durchaus angebracht angesichts des Aufwärtstrends, dieser müsse aber im Heimspiel am 20. Oktober gegen den VfB Stuttgart erst einmal bestätigt werden. Darauf arbeitet van Marwijk hin, aber er kann dies wegen der Abstellung von neun Nationalspielern für WM-Qualifikationsspiele derzeit nur mit einem Rumpfkader tun.

Eine optimale Vorbereitung sieht anders aus, zumal in Dennis Diekmeier, Tomás Rincón, Kerim Demirbay und Slobodan Rajkovic vier weitere Profis verletzungsbedingt fehlen. Immerhin: Zhi Gin Lam und Ivo Ilicevic sind nach Blessuren wieder ins Training eingestiegen.