Van der Vaart fällt mit Innenbandriss wochenlang aus
Hamburg (dpa) - Schwerer Schlag für den Hamburger SV: Die Verletzung von Mannschaftskapitän Rafael van der Vaart ist doch schwerer als zunächst angenommen.
Der 30 Jahre alte Spielermacher hat beim 0:0 der niederländischen Nationalelf im Testspiel in Amsterdam gegen Kolumbien einen Innenbandriss im rechten Sprunggelenk erlitten und fällt mehrere Wochen aus. Zudem ist ein Außenband angerissen, gab der norddeutsche Fußball-Bundesligist nach einer Kernspin-Untersuchung in der Hansestadt bekannt.
„Der Ausfall schmerzt, weil Rafael in den letzten Wochen stark gespielt hat und auch sonst ein wichtiger Spieler für uns ist“, sagte HSV-Sportvorstand Oliver Kreuzer. „Wir sind aber in der Breite gut aufgestellt, so dass wir den Ausfall kompensieren können.“ Die medizinische Abteilung werde „mit Hochdruck“ daran arbeiten, van der Vaart schnellstmöglich wieder fit zu bekommen, ergänzte der Sportchef. Dass für den Profi die Hinrunde schon beendet sei, wollte Kreuzer so nicht bestätigen. „"Rafa" hat gutes Heilfleisch.“
Nach einer ersten Untersuchung am Vorabend hatte Bondscoach Louis van Gaal eine derart schwere Verletzung noch ausgeschlossen. „Zum Glück ist nichts gebrochen oder gerissen. Aber ich denke, dass er am Wochenende nicht spielen wird“, sagte van Gaal dem niederländischen Fußball-Magazin „Voetbal International“. Van der Vaart selbst hatte seinen Einsatz im nächsten Punktspiel des HSV am Sonntag gegen Hannover 96 da schon abgehakt. „Ich habe üble Schmerzen. Hoffentlich falle ich nicht zu lange aus“, zitierte ihn die „Bild“-Zeitung. Nun wurde sein Verdacht zur bitteren Gewissheit.
Bert van Marwijk ist damit im Nordderby zu einigen Umstellungen gezwungen. Zumal dem Coach in van der Vaart der beste Vorlagengeber und zweitbeste Torschütze (je 6 Treffer und Assists) fehlt. Auch auf Zhi Gin Lam (Muskelfaserriss in der Wade) wird er verzichten müssen. Dafür meldete sich Johan Djourou nach einem Muskelfaserriss in der Leiste fit. In einem kurzfristig angesetzten Test gegen die eigene U 23 (5:1) hielt der Schweizer Nationalspieler am Dienstag 45 Minuten problemlos durch. Der Abwehrspieler könnte damit gegen seinen Ex-Club „96“ für zur Alternative werden. „Es ist ein besonderes Spiel für mich und würde gerne spielen. Aber das muss der Trainer entscheiden.“