Van der Vaart im Pech: Zerrung stoppt Comeback

Abu Dhabi (dpa) - HSV-Star Rafael van der Vaart bleibt vom Verletzungspech verfolgt. Kaum hatte der Spielmacher im ersten Test des norddeutschen Fußball-Bundesligisten im Trainingslager in Abu Dhabi sein Comeback begonnen, da humpelte er auch schon wieder vom Platz.

Sechs Wochen nach einem in Düsseldorf erlittenen Muskelfaserriss fasste sich der Niederländer im Vergleich mit dem usbekischen Vertreter FK Lokomotiv Taschkent (3:1) nach 35 Minuten erneut an den lange lädierten rechten Oberschenkel.

„Es ist wohl eine leichte Zerrung“, berichtete van der Vaart nach dem Abpfiff. Eine erste Untersuchung bestätigte nach Clubangaben vom Abend diese Vermutung. Bis zum ersten Rückrundenspiel am 20. Januar beim 1. FC Nürnberg soll van der Vaart wieder fit werden.

Dass der HSV gegen den usbekischen Liga-Dritten durch Tore von Artjoms Rudnevs (49. Minute), Dennis Aogo (63.) und Marcus Berg (74.) gewann, geriet angesichts der Sorgen um den schwer zu ersetzenden Führungsspieler zur Nebensache. Zumal sich zu allem Überfluss auch noch U 21-Nationalspieler Tolgay Arslan verletzte: Er erlitt nach HSV-Angaben eine starke Knieprellung, soll jedoch schon in zwei bis drei Tagen wieder mittrainieren.

Tags zuvor hatte van der Vaart Zuversicht verbreitet, er habe „keine Probleme“ mehr am Oberschenkel. Zudem äußerte er sich noch einmal zur Trennung von Ehefrau Sylvie und kündigte zugleich an, sich fortan wieder auf das Sportliche konzentrieren und in der Rückrunde angreifen zu wollen. „Ich will mit dem HSV Erfolg haben. Darum bin ich im Sommer zurück nach Hamburg gekommen“, sagte der Mittelfeldstar in mehreren im Trainingslager geführten Interviews.

Mit seinen privaten Problemen wolle er weiterhin professionell umgehen. Der Medienrummel soll seinen Leistungen nicht abträglich sein, zumal ihn auch sein Verein und die Mitspieler derzeit sehr unterstützen. „Man merkt, dass es eine gute Mannschaft ist. Sie helfen mir, das macht es für mich viel einfacher.“ In der zweiten Saisonhälfte, die für den HSV am 20. Januar mit dem Gastspiel beim 1. FC Nürnberg beginnt, will er sich dem Druck stellen und „mehr zeigen“ als in der Hinrunde, die der Club auf Tabellenplatz zehn beendet hat.

„An erster Stelle steht die Mannschaft. Der will ich helfen, damit es für uns weiter nach oben geht“, versprach der 29 Jahre alte Niederländer. Und als längerfristiges Ziel stellte er in Aussicht, mit dem seit 1987 titellosen HSV auch mal wieder eine Trophäe erkämpfen zu wollen. „Es ist ein Traum von mir, irgendwann einmal mit dem HSV im Pokalfinale zu stehen und es dann auch zu gewinnen.“