Schweinsteiger plant 2013 ein Triumphjahr - „Frei“
Doha (dpa) - Der Mann will's wissen. In der Silvesternacht ging für Bastian Schweinsteiger endlich dieses unglückselige Jahr 2012 zu Ende, in dem sich auf dem Fußballplatz vieles gegen ihn verschworen zu haben schien.
Verletzungen, Spiele unter Schmerzen, dreimal Vize mit den Bayern, der bittere Elfmeter im Champions-League-Finale an den Pfosten - und zum Abschluss ein EM-Turnier zum Vergessen. Nichts passte für den inzwischen 28 Jahre alten Nationalspieler!
In der zweiten Jahreshälfte aber ging es schon bergauf, und 2013 soll sogar zu einem Triumphjahr werden, für den FC Bayern und den Vize-Kapitän. „Das hat nichts mit meinem Jahr zu tun. Es geht nur darum, deutscher Meister zu werden und zu versuchen, die anderen Titel auch zu holen“, erklärte Schweinsteiger am Montag in Doha. „Ich versuche alles dafür, dass unser Spiel passt und wir am Ende erfolgreich sind.“ In Bundesliga, Champions League und Pokal.
Körperlich ausgelaugt fühlte sich der Münchner Mittelfeldchef am Ende der Hinrunde, welche die Bayern mit neun Punkten Vorsprung auf Leverkusen als überlegener Herbstmeister beendeten. Trotzdem konnte auch diese Saison-Zwischenbilanz das Jahr des Bastian S. nicht mehr retten. „2012 war sehr intensiv und mit Verletzungen überschattet“, sagte er rückblickend im Trainingslager in Katar.
Nach zwei Wochen Weihnachtsurlaub präsentiert er sich mit neuem Antrieb. Sein Team führte er am Montag bei einem hitzig geführten Mini-Turnier mit vier Mannschaften mit jeweils sechs Feldspielern zum Sieg. Das gefiel ihm. „Da geht's zur Sache. Jeder will gewinnen. Und das ist auch gut so. Wir haben hier auf einem sehr hohen Niveau gearbeitet.“
Niemand wird geschont beim Kampf um die Stammplätze. Youngster David Alaba musste nach einem Zweikampf mit Mario Mandzukic die Lippe genäht werden. Nach dem Mittagessen gönnte Trainer Jupp Heynckes seinen müden Profis den ersten freien Nachmittag. Auch Schweinsteiger war dankbar: „Es ist mal angenehm, sich zu erholen.“
Zumal vor der Heimreise an diesem Dienstag (17.00 Uhr/Sport 1) noch ein abschließendes Testspiel in Doha gegen Schalke 04 ansteht. „Das wollen wir auch gewinnen“, erklärte Schweinsteiger, auch wenn es nicht um Bundesliga-Punkte geht. „Es ist natürlich ein Unterschied, ob du in Doha oder auf Schalke spielst“, räumte er ein.
Es gehe aber jetzt an die Feinabstimmung für die Rückrunde. „Besser umschalten, besser verschieben, daran können wir gegen Schalke arbeiten“, zählte er auf. Im defensiven Mittelfeld sollen dann auch der 40 Millionen Euro teure Spanier Javi Martínez und er noch besser als Gespann harmonieren, sich als Kraftzentrum auf höchstem internationalen Niveau ergänzen. Das Zusammenspiel würde „immer besser“, berichtete Schweinsteiger. Aber wer der Chef im Mittelfeld ist, stellte er auch sehr deutlich heraus: „Javi ist vier Monate da. Er kommt von Bilbao zu einem absoluten Topverein.“ Da reklamiert einer für 2013 klare Führungsspieleransprüche.