Veh macht Eintracht flott - Gerüchte um Zambrano-Wechsel

Windischgarsten (dpa) - Armin Veh wirkt tiefenentspannt. Drei Wochen vor Beginn der Bundesligasaison wähnt der Trainer von Eintracht Frankfurt sein Team auf dem richtigen Weg.

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„Stand heute haben wir eine gute Vorbereitung gehabt. Man sieht, dass wir viele Dinge, die wir wollen, auch schon können“, konstatierte der 54-Jährige auf der Zielgerade des Trainingslagers im österreichischen Windischgarsten. „Alle haben bisher einen guten Eindruck hinterlassen und sehr konzentriert gearbeitet, auch mit einer gewissen Freude.“

Es läuft derzeit vieles nach Wunsch bei den Hessen. Und sollte der Kader in den nächsten Tagen wie geplant mit dem finnischen Nationaltorhüter Lukas Hradecky vom dänischen Erstligisten Brøndby IF und einem schnellen Mann für den linken Flügel komplettiert werden, wäre die Eintracht für die Saison gut aufgestellt. Zumal es in der Vorbereitung in Neuzugang Luc Castaignos bisher nur einen Verletzten gab. Der Holländer wird mit einem Muskelfaserriss nicht lange fehlen.

Auch von Gerüchten um einen möglichen Wechsel von Abwehrchef Carlos Zambrano in die Türkei zu Trabzonspor lässt sich Veh nicht verrückt machen. „Darauf gebe ich nichts. Ich gehe davon aus, dass er pünktlich am Montag da ist“, sagte der Eintracht-Coach zu den neuesten Transfer-Spekulationen.

Zambrano, der nach seinem Einsatz für Peru bei der Südamerikameisterschaft noch Sonderurlaub hat, könnte aufgrund einer komplizierten Vertragsregelung bis zum Ende der Transferfrist am 31. August für eine festgeschriebene Ablöse von 1,5 Millionen Euro wechseln. „Ich werde mit ihm am Montagabend oder Dienstag sprechen“, kündigte Veh an. Ziehen lassen würde er das Raubein nur ungern. „Ich kann nicht nur mit zwei Innenverteidigern in die Saison gehen; brauche drei gute“, meinte er.

In den ersten dreieinhalb Wochen seit seiner Rückkehr an den Main hat er von der Mannschaft ein umfassendes Bild gewonnen. Besonders angetan zeigte sich Veh von Youngster Joel Gerezgiher. „Er hat etwas, das andere nicht haben, und ihn dazu befähigt, ein richtig guter Bundesligaspieler zu werden“, lobte Veh den 19-Jährigen. Sehr zufrieden ist er auch mit David Abraham (1899 Hoffenheim) und Stefan Reinartz (Bayer Leverkusen).

Kein Wunder, dass auch im Umfeld die Euphorie riesengroß ist und die Fans schon wieder von Europa träumen. Alle 26 000 Dauerkarten waren im Nu weg, auch die Logen und Business-Seats sind fast ausgebucht. Für das Saison-Eröffnungsspiel gegen den FC Tokio am 2. August sind bereits 40 000 Tickets verkauft worden.

In der Bundesliga kalkuliert die Eintracht mit einem Zuschauerschnitt von 48 000. „Ich sehe der Saison unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten mit großer Zufriedenheit entgegen“, sagte Finanz-Vorstand Axel Hellmann dieser Tage im Trainingslager.

Einzig Vorstandschef Heribert Bruchhagen, der am Saisonende in den Ruhestand geht, gibt sich zurückhaltend. Platz neun bis zwölf sei für die Frankfurter realistisch, schrieb er allen Optimisten ins Stammbuch, und mahnte: „Aus der wirklich harmonischen Atmosphäre, die man ja spürt, kann man nicht zwingend ableiten, dass sich auch der sportliche Erfolg einstellt.“