Verlierer BVB taumelt weiter - Siege für HSV und Werder

Berlin (dpa) - Borussia Dortmund hat den nächsten bitteren Rückschlag in der Fußball-Bundesliga einstecken müssen und steht auch nach dem 19. Spieltag auf dem letzten Platz. Gegen den FC Augsburg kassierte der BVB trotz gut 25 Minuten Überzahl beim 0:1 (0:0) die vierte Heimpleite der Saison.

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In dieser Verfassung muss der Champions-League-Achtelfinalist ernsthaft um den Ligaverbleib bangen.

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Mit 16 Punkten haben die erneut verunsichert agierenden Dortmunder noch zwei Zähler weniger als Hertha BSC und der VfB Stuttgart, die beide ebenso einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpassten. Die Berliner mussten sich Bayer Leverkusen mit 0:1 (0:0) geschlagen geben und rutschten auf Platz 17. Die Schwaben kamen trotz schwacher Leistung beim 1. FC Köln zu einem 0:0 und kletterten auf Rang 16. Der SC Freiburg hat auf dem von BVB-Coach Jürgen Klopp als Paradies bezeichneten Rang 15 ebenso 18 Punkte.

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Der Hamburger SV konnte sich durch das 3:0 (1:0) beim SC Paderborn ein wenig Luft verschaffen und überholte den nun seit neun Spielen sieglosen Konkurrenten in der Tabelle auf Platz 13. Ein großer Sieger des Spieltages war Werder Bremen. Durch ein 2:1 (1:1) bei 1899 Hoffenheim schoben sich die Hanseaten mit dem zweiten Sieg im zweiten Rückrundenspiel auf Rang elf und haben schon fünf Punkte Vorsprung auf die akute Gefahrenzone.

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Dortmund merkte man die Angst an. Gegen das Überraschungsteam aus Schwaben fehlte Selbstvertrauen und somit die Fähigkeit für kreative Momente. Vor dem Gegentor durch Raul Bobadilla konnte Halil Altintop ungehindert durch die Westfalen-Abwehr marschieren. Auch nach der Roten Karte für Christoph Janker (64.) nach Notbremse gegen Pierre-Emerick Aubameyang konnte der BVB keine entscheidenden Akzente mehr setzen - oder ließ wie Ciro Immobile (90.+1) die wenigen Chancen ungenutzt. Augsburg kletterte auf Platz vier und kann von der Champions League träumen.

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Beim BVB und in Köln wurde mit Gedenkminuten an den verstorbenen Ex-Trainer und -Sportdirektor Udo Lattek erinnert. Während in Dortmund noch die Profis vereint am Mittelkreis standen, wurde in Paderborn schon gespielt. Und wie: Patrick Ziegler foulte den in den Strafraum stürmenden Hamburger Ex-Nationalspieler Marcell Jansen nach wenigen Sekunden. Rafael van der Vaart (2.) verwandelte den Strafstoß - laut TV-Sender Sky der schnellste Elfmeter seit Einführung der Datenerfassung. Der HSV konnte nicht glänzen, stand aber zumindest besser als zuletzt in der Defensive. Jansen (72.) und Zoltan Stieber (90.+1) machten den zweiten Auswärtssieg der Saison perfekt.

Einen guten Start erwischte Bremen bei 1899 Hoffenheim. Nach Vorarbeit von Davie Selke traf Franco di Santo (8.) - schon Werders Doppeltorschütze gegen Berlin - aus 20 Metern zur Führung. Doch die Hanseaten setzten zu verhalten nach. Die Gastgeber kamen besser ins Spiel und durch einen Kopfballtreffer von Ermin Bicakcic (34.) nach einer Ecke zum Ausgleich. Werder fand wie zu Beginn auch in der zweiten Hälfte schneller ins Spiel. Philipp Bargfrede (52.) nutzte eine Lücke in der 1899-Abwehr zum Siegtreffer.

Hertha BSC ließ eine frühe Chance ungenutzt. Hajime Hosogai (8.) köpfte bestens postiert den Ball an den Pfosten. Anschließend sahen die Fans im Olympiastadion nur noch wenige Offensivaktionen. Die Berliner waren zunächst bemüht, gut geordnet dem Gegner wenig Raum zu lassen. Den hatte dann aber Stefan Kießling (49.) kurz nach der Pause. Aus kurzer Distanz konnte der Stürmer im Fallen den Siegtreffer markieren. In der Schlussminute sah Hertha-Verteidiger Sebastian Langkamp Gelb-Rot. In Berlin stehen nach dem Absturz auf einen Abstiegsrang besonders für Trainer Jos Luhukay unruhige Tage an.

Die unattraktive Seite des Abstiegskampfes boten Köln und Stuttgart. Nur keine Fehler machen war die kollektive Devise. Die Nullnummer war eine fast zwangsläufige Konsequenz eines schwachen Spiels.