VfB hofft gegen Augsburg auf neue Frische
Stuttgart (dpa) - Müde Knochen, schwere Beine - 22 Pflichtspiele in dieser Saison haben beim Bundesliga-Zwölften VfB Stuttgart Spuren hinterlassen. Selbst mit der von Trainer Bruno Labbadia propagierten Minirotation lässt sich im Minikader nicht für jeden Spieler schöpferischer Freiraum schaffen.
Doch der Fußball-Meister von 2007 setzt auf das Motto: Endspurt statt Einbruch. Mit einem Heimsieg gegen Schlusslicht FC Augsburg wollen die Schwaben den Anschluss an das erste Tabellendrittel herstellen.
„Sie haben einen guten Charakter, eine top Einstellung. Die Mannschaft lässt sich nicht hängen“, warnte Labbadia am Dienstag vor dem Gegner. „Der FC Augsburg kämpft und arbeitet bedingungslos.“ Nach der 0:3-Ohrfeige beim SC Freiburg fordert Labbadia von seiner Mannschaft Tempo im Vorwärtsgang.
Von der Papierform her muss sich der VfB vor Augsburg nicht fürchten. Erst dank des 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach konnten die Gäste eine Serie von vier Niederlagen in Serie stoppen. Die Abwehr ist alles andere als sattelfest - 23 Gegentore belegen das.
Die Stuttgarter haben jedoch beim Blick auf ihre Punkteausbeute zu Hause einiges nachzuholen. Erst fünf Zähler fuhr Labbadias Truppe in sechs Eliteklassenpartien ein. Die Fans lechzen trotz der Strapazen durch DFB-Pokal und Europa League nach mehr.
Auf der Zielgerade dieses Fußballjahres ruhen die Hoffnungen auf Alleinunterhalter Vedad Ibisevic. Der 28 Jahre alte Bosnier hat in der Bundesliga bereits sechsmal getroffen. Zudem liegt dem VfB-Dauertorjäger der FCA: In seinen fünf Pflichtspielen gegen den aktuellen Tabellenletzten traf Ibisevic gleich fünfmal. Aber auch an ihm geht der Drei-Tage-Rhythmus nicht spurlos vorüber.
Für zusätzliche Belebung könnte Ibrahima Traoré sorgen. Der 18-malige Nationalspieler Guineas dürfte den beim 0:3 gegen Freiburg glücklosen Shinji Okazaki auf der linken Außenbahn ablösen. Besonders motivieren muss den 24-Jährigen niemand - schließlich trifft er auf seinen ehemaligen Verein.
„Ich hatte dort eine tolle Vergangenheit“, sagte Traoré. „Es zählen aber nur drei Punkte.“ Neben dem Wirbelwind kann sich auch Georg Niedermeier (für Maza) Hoffnungen auf einen Einsatz von Beginn an machen.
Bei Traorés früherem Club dagegen ist die Lage prekär. Angesichts der Ausbeute von sieben Zählern muss Trainer Markus Weinzierl um seinen Job bangen. Eine Pleite beim VfB könnte sein Ende besiegeln. Die Clubbosse könnten dem 37-Jährigen allerdings noch eine Schonfrist bis zum Samstag gewähren - da empfängt Augsburg den SC Freiburg.
Weinzierl sieht den VfB unter Zugzwang. „Die müssen versuchen, die Niederlage in Freiburg wieder wettzumachen.“ Sein Club sei „krasser Außenseiter“, unter anderem wegen der mageren Ausbeute von nur zwei Punkten aus sechs Partien in der Fremde. Auch das Torverhältnis von 3:11 spricht Bände. Großer Hoffnungsträger ist daher Sascha Mölders. Der 27 Jahre alte Stürmer traf in jedem seiner drei Bundesligaspiele in dieser Saison. Der VfB will das verhindern.