VfB mit 117 Millionen Umsatz und kleinem Gewinn
Stuttgart (dpa) - Der VfB Stuttgart hat nach einem Verlust im Vorjahr das Geschäftsjahr 2011 wieder mit einem leichten Gewinn abgeschlossen.
Das gaben Präsident Gerd E. Mäuser und Finanzvorstand Ulrich Ruf bei der Mitgliederversammlung des Fußball-Bundesligisten in der Mercedes-Benz-Arena bekannt. Demnach verzeichnete der VfB zum Stichtag 31. Dezember 2011 bei einem Umsatz in Höhe von rund 116,97 Millionen Euro einen Gewinn von 70 837 Euro. 2010 hatte der Umsatz 117,70 Millionen Euro betragen, der VfB verzeichnete jedoch einen Abschreibungsverlust in Höhe von 2,242 Millionen Euro.
„Wir stehen ordentlich da, nicht fantastisch“, sagte Präsident Mäuser bei der Bilanz-Pressekonferenz vor der Mitgliederversammlung. „Wir sind kein Werksverein, aber wir sind ohne Wenn und Aber Herr im eigenen Haus und müssen keinem Investor Rechenschaft ablegen“, betonte Finanzvorstand Ruf. Die Bilanz des VfB rettete jedoch der Transfer von Torwart Bernd Leno zu Ligakonkurrent Bayer Leverkusen noch kurz vor dem Stichtag. Die Ablösesumme, zu der sich die Verantwortlichen des VfB nicht äußerten, soll acht Millionen Euro betragen haben. „Es war ein Glücksfall, dass es noch geklappt hat, so eine Summe zu generieren“, sagte Mäuser.
Der VfB könne auf Dauer nur wettbewerbsfähig bleiben, wenn der Club weiterhin Jugendspieler wie Leno oder vor ihm Mario Gomez, Sami Khedira oder zuletzt Julian Schieber ausbilde und später an die Konkurrenz verkaufe. „Das tut natürlich extrem weh. Aber der VfB ist ein Ausbildungsverein“, sagte Mäuser. Künftig wollen die Stuttgarter noch stärker auf die Jugendarbeit setzen. Dies sei „nicht nur aus sportlicher Perspektive ein Muss, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Darin liegt unsere Zukunft“, meinte Mäuser.
„Wir haben die jungen Spieler ganz genau im Blick“, sagte Sportdirektor Fredi Bobic. „Wir fördern und wir fordern sie. Aber wir überfordern sie nicht. Es ist unser Ziel, vollwertige Profis aus ihnen zu machen.“ So beförderte der VfB zur neuen Saison die vier Spieler Raphael Holzhauser, Kevin Stöger, Antonio Rüdiger und Andre Weis aus der zweiten Mannschaft in den Profikader.
Doch auch die Schwaben kommen nicht ohne Neuverpflichtungen aus. Der Kauf des Stürmers Vedad Ibisevic von 1899 Hoffenheim erfolgte in der vergangenen Saison jedoch nach dem Jahreswechsel und schlägt sich somit erst in der Bilanz des Jahres 2012 nieder. „Wir gehen im Moment ins Risiko, weil wir den Kader halten wollen. Wir sind nicht die Spar-Weltmeister“, erklärte Mäuser.