VW-Gelder ohne Folgen für VfL: Ermittlungen eingestellt
Wolfsburg (dpa) - Klaus Allofs reagierte auf die Nachricht aus Nyon betont gelassen. Die Einstellung der Ermittlungen durch die UEFA-Finanzkontrolleure gegen seinen VfL Wolfsburg habe ihn nicht in Jubelpose aufspringen lassen, berichtete der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten.
„Das ist positiv, aber für uns keine Überraschung. Das war für uns zu erwarten“, sagte Allofs der Deutschen Presse-Agentur. Für den Bundesliga-Zweiten sind die entlastenden UEFA-Ergebnisse zur Kooperation mit Sponsor und Mutterunternehmen Volkswagen aber durchaus wichtig. Im Zuge der Ermittlungen war über diverse Sanktionen spekuliert worden, von einer Geldstrafe bis zum Ausschluss aus dem Europapokal, in dem sich der VfL in der kommenden Spielzeit in der Champions League auf höchstem Niveau beweisen und Millionen-Prämien einstreichen will.
Nun steht ein erhoffter Freispruch fest, den der Kontinentalverband nach mehrmonatigen Untersuchungen auf ganzen drei Zeilen in einer Pressemitteilung verkündete. Die Untersuchungskammer des sogenannten Club Financial Control Body (CFCB) habe nach zusätzlich eingereichten Informationen der Niedersachsen keine Anhaltspunkte für ein Vergehen finden können.
Der VfL Wolfsburg war im Zuge der Bestimmungen zum Financial Fair Play gesondert kontrolliert worden. Kern der Ermittlungen war die Frage, ob die Sponsorengelder von Volkswagen im wohl hohen zweistelligen Millionenbereich pro Jahr an seine hundertprozentige Tochter VfL Wolfsburg in einem akzeptablen Verhältnis zum Werbewert des Clubs stehen. Allofs wies auf sachliche Gespräche mit der UEFA hin, wollte aber zum Inhalt der nachträglich eingereichten Unterlagen keine Aussagen machen.
Eine Verurteilung hätte ein fatales Signal für den Club gehabt, aber auch für Volkswagen. Offenbar hatten die Kontrolleure gemutmaßt, dass die Autobauer ihr Sportaushängeschild Nummer 1 über Gebühr alimentieren. Das hätte auch zu Klagen von Aktionären führen können und damit Auswirkungen über die Sportwelt hinaus gehabt.
Mit dem Financial Fair Play will die UEFA finanzielle Auswüchse im europäischen Fußball unterbinden. Im Vorjahr waren unter anderen die Spitzenclubs Manchester City und Paris St. Germain mit Millionen-Geldbußen belegt worden. Auch in der jüngsten Verhandlungsrunde gab es Strafen gegen zehn Clubs. Unter anderem dürfen Inter Mailand und AS Rom in der kommenden Saison nicht die übliche Anzahl von 25 Spielern für den Europapokal melden. Beide Clubs müssen zudem mindestens sechs Millionen Euro Strafe zahlen.