Aufregung beim BVB Wechselkandidat Dembélé fehlt unentschuldigt

Dortmund (dpa) - Ousmane Dembélé will im Poker um seinen Transfer von Borussia Dortmund zum FC Barcelona offenbar Fakten schaffen. Er kann beim Revierclub aber vorerst nicht auf eine Einwilligung hoffen.

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Zur Verwunderung der BVB-Führung fehlte der vom spanischen Renommierclub umworbene Ausnahmekönner am Donnerstag unentschuldigt beim Morgen-Training des Fußball-Bundesligisten. „Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, warum er nicht da war. Wir haben versucht, ihn zu erreichen. Das ist nicht gelungen. Ich hoffe, dass nichts Schlimmes passiert ist“, sagte BVB-Trainer Peter Bosz. Aufkommende Gerüchte über eine Einigung beider Clubs dementierte die Borussia umgehend.

Nur wenige Minuten nach dem Statement des niederländischen Fußball-Lehrers Bosz wurde heftig spekuliert. Laut der französischen Sportzeitung „L'Equipe“ sollte der 20-jährige Dembélé bereits auf dem Weg nach Barcelona sein und in den kommenden Stunden einen langfristigen Vertrag bei den Katalanen unterzeichnen. Noch am Vortag hatte er beim BVB im Kreis seiner Mitstreiter für das Mannschaftsfoto posiert und normal mittrainiert.

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Auf den neuerlichen Medienhype um Dembélé reagierte der börsennotierte BVB mit einer Ad-hoc-Mitteilung. Darin wurden Verhandlungen mit den Katalanen bestätigt: „In diesem Gespräch haben die Vertreter des FC Barcelona ein Angebot unterbreitet, welches nicht dem außerordentlichen fußballerischen und sonstigen Stellenwert des Spielers und auch nicht der derzeitigen Marktsituation des europäischen Transfermarktes entsprach. Dieses Angebot hat der BVB abgelehnt.“

Ein baldiger Wechsel sei damit nicht zu erwarten: „Da bis zum heutigen Tag kein anderslautendes Angebot des FC Barcelona vorliegt, ist derzeit mit einem Transfer des Spielers zum FC Barcelona nicht zu rechnen und dieser folgerichtig aktuell nicht überwiegend wahrscheinlich.“

Mutmaßlich will der BVB 150 Millionen Euro für den vertraglich bis 2021 gebundenen Dembélé. Die französische Zeitung „Le Parisien“ berichtete von einer Ablösesumme von 130 Millionen Euro.

Dembélé war im Vorjahr für rund 15 Millionen Euro von Stade Rennes zum BVB gewechselt. In Barcelona soll er den brasilianischen Nationalspieler Neymar ersetzen, der für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain gewechselt war.

Bei einem Transfer müsste der BVB offenbar einen beachtlichen Prozentsatz der möglichen dreistelligen Millionen-Einnahme für Dembélé an dessen vorherigen Verein Rennes abgeben. Nach Informationen französischer Medien beliefe sich die Summe auf bis zu 30 Millionen Euro.

Auf die Frage, ob Dembélé damit für den Kader für das Pokalspiel der Borussia am Samstag beim Sechstligisten 1. FC Rieslasingen-Arlen gestrichen sei, reagierte BVB-Coach Bosz mit einem Schulterzucken: „Ich möchte jetzt nicht spekulieren und muss erst mit ihm sprechen.“