Wer bleibt Bayern-Jäger? - BVB bangt um die Pole

Düsseldorf (dpa) - Wer geht als Bayern-Jäger Nummer 1 in die Winterpause der Fußball-Bundesliga? Noch steht Borussia Dortmund auf der Pole-Position, aber die Konkurrenz lauert dicht dahinter - und dem deutschen Meister gehen am Jahresende scheinbar die Kräfte aus.

„Alle stellen sich schon auf Weihnachten ein, das dürfen wir aber nicht“, warnte BVB-Trainer Jürgen Klopp nach zuletzt nur zwei Unentschieden. Immerhin spielen mit dem Tabellendritten Schalke 04 und dem Fünften Werder Bremen beim Hinrunden-Finale zwei direkte Konkurrenten gegeneinander. Am Tabellenende droht vier Mannschaften ein Weihnachtsfest auf Platz 18.

Bremens Bilanz gegen die Spitzenclubs ist verheerend. Null Punkte und 1:11 Tore lautet die Ausbeute der Elf von Trainer Thomas Schaaf gegen Bayern München, Borussia Mönchengladbach und Dortmund. „Samstag müssen wir beweisen, dass wir auch Mannschaften schlagen können, die in der Tabelle vor uns stehen“, forderte Abwehrchef Naldo im „Kicker“. Schalke verlor allerdings nur eines seiner vergangenen sieben Liga-Spiele.

Und die „Königsblauen“-Kicker kommen trotz der Europa-League-Pflicht ausgeruht zum Top-Duell. Trainer Huub Stevens hatte seine Stars am Mittwoch im bedeutungslosen Gruppenspiel bei Maccabi Haifa geschont. Am Samstag kehren Raúl und Co wieder in die Startelf zurück. Auch Stevens, der die Reise nach Israel wegen seiner erkranken Mutter kurzfristig absagte, wird wieder auf der Trainerbank Platz nehmen.

Der Tabellendritte Borussia Mönchengladbach hofft im Heimspiel gegen den wiedererstarkten und seit fünf Partien ungeschlagenen FSV Mainz 05 auf die Rückkehr seines Stars Marco Reus. Dank eines Spezialschuhs soll der zehnfache Torschütze trotz Zehenbruchs wieder mitwirken. „Er ist bereit, auch für die Startelf“, kommentierte Trainer Lucien Favre am Freitag vielsagend.

Dortmund hat mit dem Gastspiel bei Schlusslicht SC Freiburg die vermeintlich leichteste Hürde. Trotzdem sieht BVB-Trainer Klopp eine „schwierige Aufgabe“ auf sein Team zukommen. Freiburgs Spieler legen im Schnitt über 120 Kilometern pro Spiel zurück und sind einer der laufstärksten Mannschaften der Liga. „Die laufen noch mehr als wir, was schon sehr schwierig ist“, sagte Klopp, und seine Profis legen schon durchschnittlich 119 Kilometer pro Partie zurück.

SC-Coach Marcus Sorg will im letzten Pflichtspiel des Jahres „alles mobilisieren“, um „vielleicht so die Überraschung zu schaffen“. Gelingt kein Sieg gegen den Meister, werden die Freiburger als Liga-Letzter in die Weihnachtsferien gehen. Bei einem Freiburg-Sieg können auch Aufsteiger Augsburg, der beim seit Wochen unbesiegten Hamburger SV ran muss, der 1. FC Nürnberg (bei Bayer Leverkusen) oder der 1. FC Kaiserslautern (gegen Hannover 96) bei einer eigenen Niederlage ans Tabellenende abstürzen.

Mitten im Abstiegskampf befindet sich auch der Meister von 2009. Nach einer sehr enttäuschenden Hinrunde steigt der Druck beim VfL Wolfsburg - jedoch nicht für den allmächtigen Trainer Felix Magath, sondern für dessen Spieler. Nach zwölf Neuverpflichtungen im Sommer wird Magath im Winter noch einmal kräftig nachlegen. Wer kommt und wer gehen muss, das weiß derzeit keiner so genau. Zuvor liegt der Fokus auf dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart. „Wir wollen und müssen dieses Spiel unbedingt gewinnen“, sagte Makoto Hasebe.