Werder holt Bosnier Hajrovic - Einspruch von Galatasaray

Bremen (dpa) - Werder Bremen hat den umstrittenen Wechsel des bosnischen Nationalspielers Izet Hajrovic von Galatasaray Istanbul perfekt gemacht. Der 22-Jährige, der während der Weltmeisterschaft in Brasilien zweimal zum Einsatz kam, unterschrieb beim Fußball-Bundesligaclub einen Vierjahresvertrag.

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„Ich bin froh, dass wir den Transfer endlich vermelden können. Wir wollten ihn unbedingt verpflichten“, sagte Werder-Sportchef Thomas Eichin am Donnerstag.

Allerdings könnte der Wechsel noch ein juristisches Nachspiel haben. Hajrovic bekam bei Galatasaray seit Monaten kein Gehalt ausbezahlt, klagte bei der FIFA auf Ablösefreiheit und bekam Recht. Der Weltverband erteilte ihm die Spielgenehmigung und die Bremer bekamen den Spieler, ohne eine Ablöse bezahlen zu müssen.

„Wir sind uns sehr sicher, dass die Freigabe der FIFA rechtsgültig ist. Dieser Fall untersteht dem Schweizer Recht und dieses besagt, dass es ein Kündigungsrecht bei fehlenden Gehaltszahlungen gibt“, erklärte Eichin. Der türkische Club hat jedoch bei der FIFA Einspruch gegen den Entscheid eingelegt. Eichin ist dennoch optimistisch: „Wir sind der Meinung, dass Izets Situation sehr genau von unserer Rechtsabteilung und von Izets Rechtsberater, der auch für die FIFA tätig war, beleuchtet wurde. Wir warten jetzt ab, was in den nächsten Tagen passieren wird.“

Läuft alles nach Werders Wunsch, wird Hajrovic zum Trainingslager im österreichischen Zillertal am 19. Juli zur Mannschaft stoßen. „Er ist schnell, ballsicher und sehr stark im Dribbling Eins gegen Eins“, meinte Bremens Trainer Robin Dutt. Hajrovic selbst gab auf die Frage nach seinen Stärken eine eher ungewöhnliche Antwort. „Ich will mich dazu nicht äußern“, sagte der Profi. „Wer mehr wissen will, kann auf Youtube meinen Namen eingeben. Dort kann man meine Stärken und meine Schwächen sehen.“

Hajrovic wechselte erst im Winter 2014 für rund 3,5 Millionen Euro von den Grashoppers Zürich nach Istanbul und bestritt dort in der Rückrunde nur acht Liga-Spiele. Dazu stand der Offensivspieler im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Chelsea in zwei Partien auf dem Rasen. An der Weser erhält die Neuverpflichtung das Trikot mit der Nummer 14, die zuvor Urgestein Aaron Hunt trug.